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Krankheit als Metapher: Viren (gelb) befallen eine Zelle und programmieren sie um. Das kann man auch metaphorisch auf das massenmediale Wirken des Neoliberalismus übertragen.

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Krankheit als Metapher heißt ein berühmter Essay von Susan Sontag aus dem Jahr 1978. Es geht darin um den psychosozialen Umgang mit Krebs, in einem späteren Buch um den Umgang mit Aids. Der Krebs sei zum Spiegel einer Pathologie des spätmodernen, also restlos entfremdeten Menschen geworden. Im Kern zielte Sontags Kritik auf die Übertragung der Krankheit Krebs in die individuelle psychische Konstitution der Kranken selbst: Der Krebspatient sei im Grunde selbst schuld an seiner Erkrankung, weil er seine Gefühle nicht ausdrücken und ausleben könne. Der metaphorische Sprach gebrauch verwandle sich so zum Sprach missbrauch . Die Krankheit wird der psychischen Unreife von Einzelnen angelastet. Sie wird zum Stigma.

Ungeachtet der Sontagschen Kritik befinden sich ähnliche Narrative nach wie vor im Umlauf. Man misst ihnen zum Beispiel in jenen esoterisch-alternativen Kreisen Bedeutung zu, die heute auch die Corona-Proteste mit- und so dazu beitragen, die Gefahr des Virus zu verharmlosen und damit gleichsam zu erhöhen. Die Deutung von Krankheit als Metapher (oder, um es mit einem Longseller der Szene in Deutschland zu sagen, von Krankheit als Weg ) ist also mit Vorsicht zu genießen. Das bedeutet aber nicht, dass sich im Umkehrschluss auch Krankheitsmetaphern per se verbieten.

Metaphorische Überhöhung ist dazu da, eine komplexe, unsichtbare Deformationsmacht sinnfällig zu machen. Dazu eignet sich in besonderer Weise das Virus, dem heute als Krankheitserreger und Computerprogramm ohnehin bereits zwei fast gleichrangige Bedeutungen im Sprachgebrauch zukommen. Und mit den Computern beginnt auch die Geschichte des Virus als Metapher . Dezidiert als solche taucht es vermutlich erstmals 1970 in dem Essay Die elektronische Revolution von William S. Burroughs auf. Das Wort "digital" hatte sich zu jener Zeit noch nicht durchgesetzt. Aber genau darum ging es Burroughs in seinem Text: wie sich mit der Computertechnologie, die seinerzeit gerade ihren Siegeszug begann, in einer von Geschäftsinteressen dominierten Gesellschaft die Herrschaftstechniken ändern.

"Betrachten wir den menschlichen Körper und das menschliche Nervensystem als Entschlüsselungsgerät. Irgendein Virus, z.B. der Grippevirus, könnte dieses Gerät, dessen Mechanismus in Gang setzen, sodass der Betreffende Codesignale entschlüsselt. Drogen wie LSD oder Dim-N könnten ebenfalls als Entschlüsselungsmechanismen fungieren. Es könnte sein, dass die Massenmedien in Millionen Menschen den Mechanismus in Gang setzen, der verschlüsselte Versionen ein und derselben Nachricht empfängt und entschlüsselt. Dabei ist folgendes zu bedenken: Wenn das menschliche Nervensystem eine verschlüsselte Nachricht empfängt und entschlüsselt, wird dem Betreffenden diese Nachricht wie sein eigener Gedanke erscheinen, der ihm gerade in den Kopf gekommen ist – und das ist er auch in der Tat."

Bei Burroughs, Beatnik-Autor und Miterfinder der experimentalästhetischen Cutup-Methode, unterscheidet sich der metaphorische Gebrauch des Virus von allen Verwendungsarten der Krankheitsmetaphern davor. Es steht nicht für einen Zustand der Welt oder der Menschen, sondern es umschreibt ein Betriebssystem, in dem Individuum und Gesellschaft eher die untergeordnete Rolle von Teilaspekten spielen. Kein Krankheitsbild dient hier als Sinnbild, sondern eine Wirkungsweise: das unbemerkte Einschleusen, die Camouflage als körper- oder ich-eigenes Partikel. Das Virus steht für etwas, das grundsätzlich und immer da ist. Für etwas Zirkulierendes, das in uns eindringt und dort seine Codierungen vornimmt, von denen wir dann glauben, wir hätten sie selbst in Gang gesetzt.

Das alles beschreibt erst einmal eher einen medialen als einen gesellschaftlichen Zusammenhang – doch die metaphorische Brücke vom viralen zum neoliberalen Prinzip liefert bereits das Stichwort Massenmedien, das heute selbstverständlich um Stichworte wie Social Media, Internet, App-Technologie erweitert werden muss. Seit wir von einer "Ökonomie der Aufmerksamkeit" umgeben sind, wie der Soziologe Georg Franck festgestellt hat, besteht eine direkte Verbindung zwischen dem Agieren der globalisierten Märkte und der Erzeugung von Kaufinteressen und Konsumbedürfnissen durch Medien.

Der Umbau zu einer Bewusstseinssteuerung durch Affekte konnte aber, so lässt sich der Gedanke weiterverfolgen, nur dadurch gelingen, dass nach und nach virale Codepartikel in unserem Denken verankert wurden, die dem kollektiven Denken eine fundamental neue Wendung gaben. Diese sprachgenetischen Partikel heißen zum Beispiel: Erfolg, Konkurrenzfähigkeit, Profitabilität. Nicht dass es diese Partikel vorher nicht auch schon gegeben hätte. Aber seit die DNA , das Zentralprogramm der gesellschaftlichen Institutionen, mit ihnen infiziert ist, haben sich ihre Strukturen verändert und teilweise in ihr Gegenteil verkehrt.

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susan sontag essay krankheit als metapher

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Mit den Augen Susan Sontags: Metaphern im Umgang mit COVID-19

Through the eyes of susan sontag: metaphors for covid-19, henriette krug.

University of Applied Sciences and Medical University, Fakultät Gesundheitswesen, Medical School Hamburg, Am Kaiserkai 1, 20457 Hamburg, Deutschland

In der Erfahrung, Kommunikation und Bewältigung von Krankheit spielen Metaphern eine wichtige Rolle: Als Denkkonzepte spiegeln sie zugrundeliegende Haltungen gegenüber den durch sie beschriebenen Vorgängen wider. Susan Sontag hat mit ihrem Essay „Illness as Metaphor“ nachhaltig die moralisch kritischen Implikationen einer unreflektierten Metaphernverwendung im Umgang mit Erkrankung aufgezeigt, indem sie deren stigmatisierende und hierin zusätzlich belastende Wirkung für Erkrankte reflektiert.

In der gegenwärtigen Situation der Covid-19-Pandemie trifft ein bisher unbekanntes Virus mit der Macht und Dynamik der Globalisierung auf die hierauf nicht vorbereiteten spätmodernen Gegenwartsgesellschaften, die nun nach Erklärung und Sinnzuschreibung suchen. Auch hier fungieren Metaphern als Denkkonzepte und Vehikel von Interpretation. Im Rückgriff auf die Perspektive Susan Sontags und ihren Appell für einen entmystifizierten Umgang mit Krankheit geht dieser Beitrag folgenden Fragen nach: Welche Bilder werden in der Berichterstattung über CoV‑2 vermittelt? Welche Einstellung gegenüber Gesundheit und Krankheit wird mit den Metaphern transportiert, und welche Lebenshaltung liegt dieser zugrunde? Welche Einsichten für einen gesunden Umgang mit Covid-19 und Krankheit generell ergeben sich, wenn man die Pandemie aus ihren Metaphern und zugrundliegenden Denkkonzepten herausschält?

Metaphors play an important role in the experience, communication and management of diseases: They are a constitutive psychological tool in understanding complex issues and they influence the cognitive conceptual structures we use in order to interpret them. In her powerful essay “Illness as Metaphor” Susan Sontag reflects on the moral implications of an uncritical use of metaphors for diseases that may disgrace and stigmatise, and thus evoke additional burden, to sick persons.

In the current situation of the Covid-19 pandemic, metaphors are used as means of explanation and interpretation, too. By adopting Sontag’s demystifying perspective, the essay raises the following questions: Which metaphors are used in the public media for describing Covid-19? Which underlying attitude towards health, illness and life is communicated through this use? Regarding a healthy, rational handling of Covid-19 as well as illness in general: What insights will remain if we dispel metaphors and their underlying modes of thinking?

Einführung: COVID-19 mit der Perspektive Susan Sontags

Fragestellung: metaphernbildung bei covid-19.

Aktuell steht die Welt unter dem Eindruck der COVID-19-Erkrankung (Covid-19), ausgelöst durch das Virus SARS-CoV‑2 (CoV-2). Die Menschen der spätmodernen Gegenwartsgesellschaften erleben sich mit einer Gefahr für ihr Leben konfrontiert, auf die sie mental wie institutionell nicht vorbereitet waren: Ein mikroskopisch kleines Virus breitet sich strukturanalog zu der Effizienz und Geschwindigkeit der global vernetzten Welt grenzüberschreitend aus, hebelt grundsätzliche Gewissheiten und Routinen aus und legt weltweit den Alltag lahm. Dieses Geschehen wird intensiv wissenschaftlich wie gesellschaftlich kommuniziert und diskutiert. Hierbei sind in vielen Kommunikationsbereichen Metaphern als Denkkonzepte und Vehikel von Interpretation im Einsatz. Susan Sontag schrieb 1978 mit ihrem Essay „Krankheit als Metapher“ 1 einen bis heute vielzitierten Text, in dem sie sich kritisch mit den Auswirkungen einer metaphorischen Deutung und Überhöhung von Krankheit auseinandergesetzt hat. Angestoßen durch diese Perspektive soll in diesem Beitrag die Metaphorik in der gegenwärtigen medialen Diskussion im Zusammenhang mit Covid-19 vorgestellt und daraufhin befragt werden, welche Anliegen und Affekte und welche grundlegende Einstellung der Gesellschaft gegenüber Gesundheit und Krankheit darin transportiert werden. 2 Im Hinblick auf die Wirkmacht von Metaphern schließt sich eine kritische Reflexion an: Insofern Gesundheits- und Krankheitserleben eng verknüpft sind mit dem Lebensstil und der Frage nach dem guten oder gelingenden Leben, d.h. der Frage, „wie zu leben ist“ (Steinfath 1998 :14), ermöglicht die genauere Betrachtung der Metaphorik, die eine Gesellschaft in diesem Zusammenhang verwendet, das Erkennen wie das kritische Reflektieren der Denkweisen über die hierin kommunizierten Bedingungen guten bzw. gesunden Lebens. Dies führt entlang der Perspektive Susan Sontags zur abschließenden Frage, welche Einsichten für einen gesunden Krankheitsumgang sich ergeben, wenn man die Pandemie aus ihren Metaphern und zugrunde liegenden Denkkonzepten herausschält.

Krankheit und Metapher

Metaphern begegnen ubiquitär im menschlichen Sprachgebrauch. Gemäß der an die aristotelische Metapherndefinition anknüpfenden Substitutionstheorie besteht eine Metapher im Austausch eines Wortes durch ein fremdes Wort und stellt eine Verwandtschaft her zwischen dem mit dem Wort ursprünglich bezeichneten und dem metaphorisch beschriebenen Objekt (Kurz 2009 ). An seinem neuen Ort ersetzt und illustriert dieses das ursprüngliche Wort, oder es bildet einen Begriff für Dinge, für die eine eigentliche Formulierung lexikalisch fehlt. Nach interaktionstheoretischen Ansätzen ist bei der Verwendung von Metaphern über dieses Verständnis einer rein sprachlichen Ausdrucksform hinausgehend zudem deren Kontextualität und Situativität zu berücksichtigen. So sind sie immer nur als Teil und Funktion der jeweiligen Situation zu verstehen, in die hinein sie gesprochen werden: „Es gibt keine sprachliche Bedeutung an sich, sondern nur in bestimmten Situationen, für bestimmte Sprecher und Hörer, für bestimmte Absichten. Wenn wir uns die Bedeutung eines Wortes klar machen, müssen wir uns seine Verwendung klarmachen.“ (Kurz 2009 : 14) Anliegen und Wirkung des Metapherneinsatzes bestehen somit nicht nur darin, illustrativ bestimmte Bilder oder Assoziationen vor dem inneren Auge hervorzurufen und so Kommunikation reicher und effizienter zu gestalten, sondern vielmals „vor allem darin, eine effektive Einstellung zu erzeugen“ (Kurz 2009 : 26). Lakoff und Johnson beschrieben Metaphern als Denkkonzept und psychologisches Phänomen, das menschliche Kognitionsprozesse und -strukturen sowohl spiegelt als auch formt (vgl. die „conceptual metaphor theory“, CMT, in Lakoff und Johnson 1980 ). Demnach sind Metaphern konstitutiv für das Denken und Verstehen abstrakter und komplexer Themen und haben hohes Erklärungs- und Überzeugungspotenzial in vielschichtigen Zusammenhängen. So sind sie z.B. im Kontext von wissenschaftlicher Theoriebildung und Fachsprache ebenso ein bewährtes Denk- und Kommunikationsmedium wie in der Wissensvermittlung an Laien (vgl. Biere und Liebert 2013 ). In einer Linie mit dieser Theorie konnte in Studien gezeigt werden, dass unsere Denkprozesse durch den Einsatz von Metaphern beispielsweise im Umgang mit sozialpolitischen Fragestellungen, Krankheitserleben oder emotionalen Erfahrungen beeinflusst werden, ebenso unsere Grundeinstellung und Entscheidungsprozesse (Thibodeau et al. 2019 ). Somit ist davon auszugehen, dass Metaphern eine wichtige Rolle zukommt für die Art und Weise, wie wir kulturspezifisch neue, komplexe Themen aufnehmen und verarbeiten (vgl. z.B. Musolff 2012 ). Andersherum kann die Untersuchung der angewandten Metaphorik Einsicht vermitteln in die zugrundeliegenden kognitiven Prozesse in der Wahrnehmung der Lebenswirklichkeit.

Krankheit ist ein mehrdimensionales Geschehen und hat immer auch eine soziale Gestalt. In ihrer sozialen Gestalt werden Krankheitsbilder über ihre bloße physische Erscheinungsform hinaus in ihrer Auswirkung und Bedeutung für die betroffenen Individuen wie ihr Sozialgefüge gedeutet (vgl. z.B. Hanses und Richter 2011 ). Dabei bietet das Erleben von Krankheit ein weites Feld für Projektionen, in deren Beschreibungen Metaphern ein wichtiges Vehikel für Deutungsmuster bilden.

Die wissenschaftliche wie gesellschaftliche Kommunikation über Krankheit, Gesundheit und Medizin, ebenso auch konkrete Gesprächssituationen zwischen Arzt und Patient, sind dementsprechend reich an Metaphern (vgl. z.B. Hodgkin 1985 , Schachtner 2001 , Kamps 2004 , Bauer 2006 ; Marron et al. 2020 ). Sie transportieren sowohl die je kulturell geprägten Vorstellungen und Erlebnisqualitäten von der Erkrankung selbst als auch Bilder von den durch sie ausgelösten Emotionen, Phantasien und Anliegen. So vermitteln sie implizit Einsicht in die Denkweise, mit der Menschen das Themenfeld Krankheit und Gesundheit angehen und damit einen Einblick in die zugrundeliegende Lebenseinstellung. Insbesondere im Bereich der narrativen Medizin besteht ein hohes Bewusstsein für die grundlegende und konstruktive Bedeutung einer metaphorischen Verständigung (Coulehan 2003 , Kamps 2004 ). So kann eine reflektierte Metaphernverwendung positiv zum Verstehen wie Verarbeiten von Krankheit beitragen und sich so gesundheitsförderlich auswirken (Schachtner 2001 ). Ebenso wissen wir, dass – insbesondere bei unbewusst eingesetzten Metaphern – negative Implikationen hervorgerufen werden können, so dass ein sprachsensibler Einsatz geboten ist (Hodgkin 1985 , Coulehan 2003 ). Dies gilt auch im Hinblick auf ihre kulturelle Kontextualität und die hiermit gegebene Anfälligkeit für Missverständnisse (Masukume und Zumla 2012 ). Marron et al. ( 2020 ) analysieren das zwiespältige Potenzial der im onkologischen Kontext vielfach verwendeten Kriegs- bzw. Kampfesmetaphorik: Neben positiven Aspekten wie Verständlichkeit, Ausdruck der Dringlichkeit, Handlungsfähigkeit und möglicher Sinnstiftung sind bei der Rede vom Krieg oder Kampf gegen eine Erkrankung auch negative Effekte wie die implizite Eröffnung der Kategorien von Sieg und Niederlage (die Genesenden als Sieger, die Kranken als Verlierer) oder unangebrachte Sorglosigkeit zu berücksichtigen, wenn unter dem Eindruck dieser Metapher vom Vorhandensein bereits wirksamer Kampfesstrategien und -ausstattung ausgegangen wird. Im Hinblick auf die onkologischen Erfahrungen mit der Verwendung dieser Metapher ist das Urteil ambivalent: „Use war metaphors with caution; they are an ethical minefield“ (Marron et al. 2020 : 2).

Susan Sontag schrieb mit ihrem Essay „Krankheit als Metapher“ einen nachhaltig wirksamen metaphernkritischen Text über die sozial-gesellschaftliche Dimension von Krankheit. Darin zeigte sie die jeweiligen Gefühlsphantasien und sprachlichen Bilder auf, die sich historisch in der Literatur mit dem Begriff von Krankheit verbinden und in den sozialen Umgangsformen mit bestimmten Erkrankungen – dargelegt anhand der Diagnosen Tuberkulose und Krebs – mitteilen. Sie konstatierte eine metaphysische und moralische Aufladung von Erkrankungen, insbesondere von solchen, die als medizinisch noch unklar und nicht heilbar wahrgenommen werden, und erklärte diese menschliche Neigung vor dem Hintergrund der Grundprämisse einer allheilenden Medizin. Solange eine Krankheit als unverstanden und als nicht therapierbar gelte, werde sie als unheimlich und geheimnisvoll mystifiziert: „Eine solche Krankheit ist per se mysteriös.“ (Sontag 2016 :10) In ihrem Text fokussiert sie auf die Gefahr solch einer metaphysischen Überhöhung und den hiermit oftmals verbundenen Straf- und Schuldzuweisungen an von Krankheit Betroffene. Sie legt die suggestive wie schädigende Wirkung eines unreflektierten Metapherngebrauchs in Form von zusätzlicher Stigmatisierung und moralischer Belastung dar und tritt ihr entgegen, indem sie die den Metaphern zugrundeliegende und diese formende Denkweise gegenüber Medizin und Krankheit aufdeckt und kritisiert: „Solange eine besondere Krankheit als ein bösartiger, unbezwingbarer Feind und nicht einfach als Krankheit behandelt wird, werden die meisten Menschen mit Krebs in der Tat demoralisiert sein, wenn sie erfahren, was für eine Krankheit sie haben“ ( 2016 :11). Mit ihrem Essay versucht sie, diese Verbindung von Krankheit und Metapher zugunsten eines unverstellten Blickes und gesunderen Umganges mit einer Erkrankung aufzubrechen: „Zeigen will ich, daß Krankheit keine Metapher ist und die ehrlichste Weise, sich mit ihr auseinanderzusetzen – und die gesündeste Weise, krank zu sein –, darin besteht, sich so weit wie möglich von metaphorischem Denken zu lösen, ihm größtmöglichen Widerstand entgegenzusetzen.“ (Sontag 2016 : 9).

Blieb Sontags kritische Auffassung der Metaphernverwendung zwar ihrerseits keineswegs unwidersprochen (vgl. z.B. Clow 2001 oder Coulehan 2003 ), so hat sie in jedem Fall nachhaltig das Bewusstsein für einen sprach- und kultursensiblen Umgang mit sprachlichen Bildern im Zusammenhang von Krankheit, Gesundheit und deren Deutung geschärft. Zusammengefasst wird angesichts der prägenden wie persuasiven Macht von Metaphern und der von Susan Sontag aufgezeigten potenziell schädigenden Auswirkungen von metaphorischer Rede über Krankheit deutlich, wie wichtig es ist, Sprachbilder im Bereich von Gesundheit und Medizin kritisch zu reflektieren und solchermaßen sensibilisiert einzusetzen, dass schädigende Konsequenzen im Umgang mit Kranken vermieden werden, gesundheitsförderliche Implikationen sich aber voll entfalten können.

Metaphern zu Covid-19: Welche Grundhaltung und Anliegen werden erkennbar?

In der medialen Kommunikation über CoV‑2 und seine Auswirkungen auf die Lebenswirklichkeit wird eine Vielzahl von Metaphern in unterschiedlicher, sich gegenseitig beeinflussender Funktion verwendet. Als ein zunächst primär naturwissenschaftliches Themengebiet sind in der Berichterstattung über CoV‑2 im weiteren Sinne wissenschaftsjournalistische Inhalte aus Biologie, Infektiologie und Epidemiologie zu transportieren. Im Wissenschaftsjournalismus fungieren Metaphern als etablierte „probate kognitiv-sprachliche Mittel der Wissensvermittlung“ (Bischl 2013 : 103). Sie werden hier bewusst als Erklärungsmodelle und Denkkonzepte zur Unterstützung von Verstehensprozessen eingesetzt und nehmen dabei ggf. Sprachbilder auf, die im wissenschaftlichen bzw. medizinisch-ärztlichen Kontext bereits verwendet werden. Bei der Beschreibung der psychosozialen, (gesundheits)-politischen und sozioökonomischen Implikationen innerhalb der Gesellschaft kommt Metaphern neben dieser Erklärungsfunktion zusätzlich eine Spiegel- wie Prägefunktion zu: sie reflektieren einerseits die Wahrnehmung und Erlebnisqualität des Pandemiegeschehens innerhalb der Bevölkerung, indem sie dort kursierende interne Auffassungen und Interpretationen aufgreifen und kommunizieren, prägen aber andererseits auch zugleich Haltungen und Einstellungen in menschlichen Denkprozessen (Thibodeau et al. 2019 ), wenn sie als externe Interpretationsmodelle aufgenommen und internalisiert werden. Insofern werden die im Folgenden aufgeführten Metaphern als Ausdrucksform eines medial vermittelten wechselseitigen Prozesses aus externen Erklärungs- und Interpretationsmustern und internen Denk- und Verarbeitungskonzepten verstanden, die als situative individuelle wie kollektive Verarbeitungskonstrukte die Sicht- bzw. Verhaltensweisen der Gesellschaft im Umgang mit der Pandemie spiegeln, formen und auch antizipatorisch bestimmen.

Die Welt wird angegriffen: Covid-19 als ungeheuerlicher Gegner

In der gesellschaftlichen, politischen aber auch fachlich-medizinischen Berichterstattung über CoV‑2 begegnet vielfach die Metaphorik von Angriff 3 , Krieg 4 und Kampf 5 . Dementsprechend erscheint in verschiedenen medialen Darstellungen und Zitaten das Virus als eine mikroskopisch kleine Macht, die heimtückisch in einem Zero-Day-Angriff weltweit die unvorbereitete Menschheit befällt und zur globalen Gefahr wird. Die sich verbreitende Krankheit ist neu: Der gegnerische Eindringling CoV‑2 kann diverse bedrohliche Symptome hervorrufen, auf individuell-körperlicher Ebene vor allem Atemnot bis hin zum Tod, auf globaler Ebene Stillstand und wirtschaftlich-sozialen Notstand. Weitere unheimliche Kennzeichen sind die hohe, unkontrollierte Geschwindigkeit seiner Ausbreitung. Die Menschen erleben hierin einen sich unaufhaltsam verbreitenden Verlust der Kontrolle über ihre bisher wahrgenommene gesundheitliche Sicherheit und Routine. Als akute Reaktion resultieren Verunsicherung und Angst, verbunden mit dem Ruf nach Abwehr und Verteidigung 6 : „Mehr Soldaten im Kampf gegen Corona in Berlin.“ 7 Es gilt, mit Forschungsprojekten und gesundheitspolitischen Strategien das Virus in seiner aggressiven Infektiosität zu bekämpfen, um die Kontrolle über den Gesundheitsstand der Bevölkerung zurückzugewinnen. 8 Doch solange geeignete Waffen wie Impfstoff oder passender Virustatika fehlen 999 , drängt sich das Bild eines ungeheuerlichen, weil übermächtigen Gegners auf. 9

Gemäß Sontags Erklärung muss das Coronavirus geradezu als Einladung zu metaphorischer Ausdeutung und Überhöhung wirken, da es nicht nur als bisher unbekannt und untherapierbar gilt, sondern durch seine globale Verbreitung zudem ein „kollektives Unglück“ (Sontag 2016 : 52) darstellt und zusätzliches Gewicht erhält. Den Beschreibungen von CoV‑2 als gegnerischem Angriff auf die Gesundheit und das Leben der Menschen korrespondiert der Kampfaufruf zur Verteidigung. Die Angegriffenen treten aus der passiven Opfer- in die aktiv-kämpferische Rolle mit dem Ziel, die Kontrolle über ihre gesundheitliche Sicherheit zurückzugewinnen. 10 Neben dem Verteidigungswunsch gegenüber der vitalen Gefahr wird – wie bereits Sontag als Grundprämisse der Metaphernbildung über Krankheiten herausstellte – deutlich, wie auch heute die Überzeugung von einer überaus erfolgreichen Medizin Urheberin metaphorischer Deutung ist. Die Metaphern von Kampf und Krieg zeigen die angesichts der Unterminierung dieser Prämisse empfundene Aggression wie Dringlichkeit einer Entgegnung: Bis dato prägte der Eindruck einer anhaltenden Erfolgsgeschichte mit ständiger Expansion von Wissen und Therapieerfolgen die gesellschaftliche Perspektive auf Medizinwissenschaften, Gesundheit und Krankheit. Das kontinuierlich zunehmende Potenzial der Medizin, Krankheiten in ihrem Auftreten kontrollieren und verhindern zu können, einhergehend mit dem seit Jahren messbaren Ansteigen von Gesundheitsstandards und Lebenserwartung in der Bevölkerung, hat allgemein die Vorstellungskraft gemindert, im Leben mit dem Auftreten von schwerer Krankheit zu rechnen und die Bereitschaft gesenkt, diese im eigenen Lebensentwurf zu tolerieren. Das gilt besonders im Hinblick auf Infektionskrankheiten, deren Gefährdungspotenzial für die Industrienationen durch die dortige Verfügbarkeit zahlreicher suffizienter Pharmaka extrem gesunken ist.

Nicht nur die Perspektive auf Krankheit und Gesundheit ist geprägt von Kontroll- und Verfügbarkeitsdenken, auch der Blick auf das Ende menschlichen Lebens: Die Intensivmedizin vermag auf vielfache Weise in den Sterbeprozess einzugreifen und den Todeseintritt zu verzögern oder gar zu verhindern. Die meisten Menschen sterben in medizinischen Einrichtungen, d.h. der Sterbeprozess ist von Hospitalisierung und Medikalisierung gekennzeichnet und kontrollier- wie verhandelbar geworden. 11 In der offiziellen Einteilung von Sterblichkeitsursachen in der Gesundheitsberichterstattung des Bundes bildet sich dieser Gedanke der Verhandelbarkeit des Todes in der Kategorie vermeidbarer Sterbefälle ab: „Als vermeidbar werden vielfach Sterbefälle mit ausgewählten Todesursachen bezeichnet, von denen angenommen wird, dass sie (in einem bestimmten Altersfenster) bei angemessener Behandlung und Vorsorge im Prinzip hätten verhindert werden können.“ (Gaber und Wildner 2011 : 43). Die derzeit mit den Präventionsmaßnahmen einhergehenden Einschränkungen des öffentlichen wie privaten Lebens werden mit der Verminderung bzw. Vermeidung weiterer Infektionen durch Cov‑2 begründet, ein Sterben an Covid-19 gilt damit als verhinderbar. In diesen gesundheitspolitischen Kategorien zum Sterben wird zusätzlich deutlich, in welchem Maß Leben und Gesundheit als selbstverständlich verfügbar und modulierbar angesehen werden. „Gesundheit und Krankheit erscheinen der modernen Medizin immer weniger als Geschicke, als Gegebenheiten, sondern immer mehr als Resultate der eigenen Handlungen, ja als Erzeugnisse des eigenen Willens.“ (Maio 2014 : 20)

Die im Selbstverwirklichungs- und Optimierungsdenken verortete Rede vom gelingenden Leben katalysiert diese Sichtweise zusätzlich, da Gesundheit hierfür als unverzichtbare Grundvoraussetzung gilt, Krankheit hingegen als Entwertung oder Diebstahl (Schneider-Flume 2002 : 85 ff.). „Der moderne Mensch ist fest davon überzeugt, dass es nichts gibt, womit man sich heute abzufinden hat.“ (Maio 2014 : 13) Die frühere Jahrhunderte prägenden Gedanken von einer grundsätzlichen Unverfügbarkeit oder einem Geschenkcharakter des menschlichen Lebens sind in der spätmodernen Lebenshaltung stark in den Hintergrund getreten. Damit ist es schwierig geworden, das Aufkommen von unkontrollierbarer Erkrankung zu ertragen. Krankheit kommt einem Versagen des menschlich-medizinischen Potenzials gleich. Die Bedrohung menschlichen Lebens durch das Virus CoV‑2 setzt dieser Sichtweise von der Verfügbarkeit und Sicherheit gesunden, gelingenden Lebens eine klare Grenze – und erscheint so den Menschen in zweifacher Hinsicht als Angriff und Provokation, denn Cov‑2 gefährdet die mentale wie die physische Verfasstheit. Die Vorstellung vom ungeheuerlichen und überraschend angreifenden Gegner erscheint als das passende Bild, der Aufruf zu Verteidigung und Kampf sind die metaphorische Antwort.

Die Welt ist schuldig: Deutungen von Covid-19 als Mahnung und Strafe

Wie jegliches Erleben von Erkrankung oder Unfall Fragen nach der Ursache provoziert (Warum kam es dazu? Warum ich? Warum nicht jemand anderes? Warum jetzt?), entfacht auch Covid-19 eine Suche nach Gründen. In der Berichterstattung hierüber ist angesichts der Pandemiesituation die Welt als Ganze im Blick. Die Ausbreitung des Virus ist der Geschwindigkeit und den Verkehrswegen der global vernetzten Welt gefolgt, so dass sie inzwischen als ganze infiziert erscheint und die Symptome von Covid-19 zeigt. 12 Im Kontext der Ursachensuche begegnet das mythisch-religiöse Bild von Sünde und Strafe. Die rasante Verbreitung von CoV‑2 führt uns mahnend die riskante Seite der Globalisierung vor Augen: Hier wehrt sich die überstrapazierte und ins Ungleichgewicht geratene Natur gegen weitere Ausbeutung, indem sie selber zur Gefahr wird. 13 Unter den von Menschen geschaffenen Bedingungen des globalisierten Marktes mutierte als Strafe ein ursprünglich tierisches Virus und wird deren Betreibern gefährlich. Es geht nicht um Schuldzuweisung an betroffene Einzelpersonen mit Verweis auf ihre gesundheitliche Selbstverantwortung. In der Pandemie wird die Menschheit in ihrer Kollektivität adressiert und als globale Gemeinschaft schuldig gesprochen. Zudem bringt die hohe Infektiosität des Virus und die hiermit verbundene soziale Verantwortung in der Prävention den Menschen ihre Relationalität verstärkt zu Bewusstsein. Mit der weltweiten Isolierung und wirtschaftlichen Regression sühnt sie nun metaphorisch die politisch-ökonomischen Auswüchse der kapitalistischen Leistungsgesellschaften mit ihrer Gier und Notwendigkeit zu beständigem Wachstum und Markterschließung: „Coronavirus: Die Seuche als Strafe Gottes.“ 14

Wenn das Denken über Gesundheit und gelingendes Leben dominiert wird vom Glauben an deren Kontrollier‑, Plan- und Machbarkeit, dann muss eine unvorhergesehene sowie unklare und schwer steuerbare Erkrankung wie Covid-19 als willkürlich und befremdend, ja sinnwidrig erscheinen. Das provoziert die Forderung nach einer Erklärung. Hier ist der Punkt, an dem die Aufladung der Erkrankung mit Moral beginnt: Unter der Vorstellung von Krankheit als Versagen ist die Schuld bei den Menschen selbst zu suchen, d.h. angesichts der Pandemiesituation dem Kollektiv der global vernetzten Menschheit. Mit der Strafmetaphorik wird das epidemiologische Faktum, dass die Infrastruktur der globalisierten Welt die Verbreitung des Virus begünstigte, überhöht durch das Erklärungsmotiv der Mahnung gegenüber der Lebensweise der modernen Gesellschaften, die allzu expansiv und rücksichtslos über die Welt verfügen. In diesem Sinne schrieb schon Sontag: „Nichts ist strafender, als einer Krankheit eine Bedeutung zu verleihen – da diese Bedeutung unausweichlich eine moralische ist. Jegliche gewichtige Krankheit, deren Kausalität im Dunkel liegt und deren Behandlung wirkungslos ist, wird tendenziell mit Bedeutsamkeit aufgeblasen.“ (Sontag 2016 : 51). „Und die Krankheit wird (solchermaßen mit Bedeutung aufgeladen) auf die Welt projiziert [...]. In der Vergangenheit wurden solche bombastischen Phantasien regelmäßig an epidemische Krankheiten geknüpft, an Krankheiten, die ein kollektives Unglück waren.“ (Sontag 2016 : 52) Das kollektive Unglück der Pandemie mit Covid-19 reaktiviert diese historisch bewährten Deutungsmuster. Neben diesem historischen Hintergrund bietet die beschriebene Einstellung von Verfügbarkeit und Kontrollierbarkeit von Gesundheit und Erkrankung ebenfalls eine Erklärung für diese Verknüpfung: die hohe Gewichtung der Selbstverantwortlichkeit führt im Umkehrschluss im Krankheitsfall zur Schuldzuweisung an die Betroffenen.

Die Welt in der Krise: Covid-19 als Krise und Tor in eine geläuterte Weltwirklichkeit

Die Zeit der Pandemie, d.h. die Zeit bis zur Überwindung des Gegners und dem Verbüßen der Strafe, wird aufgrund ihres Ausmaßes als tiefgreifender Einschnitt wahrgenommen, die die Lebenswirklichkeit der Menschen nachhaltig verändern wird. In dieser globalen Zäsur wird CoV‑2 auf seinen Sinngehalt hinterfragt: Analog zu der Erfahrung, dass Menschen nach einer Krise durch schwere Erkrankung, Krieg oder andere Katastrophen ihr Leben verändert wahrnehmen und neu ausrichten müssen, wird der globalen Pandemie ebensolche krisenhafte Wirkung zugeschrieben. In diesem Kontext erscheint das Virus als der große Veränderer, Entschleuniger und Relativierer des bisherigen Lebens: Konstanten, die das Lebensgefühl der Gesellschaftssysteme in den Industriestaaten bis dato bestimmt haben, wie die Selbstverständlichkeit menschlicher Nähe, der Eindruck weitgehender gesundheitlicher Sicherheit auf der Basis fortschreitender medizinischer Möglichkeiten sowie die Routinen weltweiter Vernetzung, Geschwindigkeit und Erreichbarkeit wurden innerhalb weniger Wochen ausgesetzt und in Frage gestellt. In den Metaphern von Schuld und Strafe liegt die Logik von Reue und Läuterung. Dementsprechend werden Hoffnung und Appell an die Menschheit kommuniziert, diese als Chance zu nutzen und gebessert aus ihr hervorzugehen: „Der Aufbruch. Jetzt oder nie: Der Corona-Schock birgt die Chance auf eine bessere Welt.“ 15 Wenn die Menschen durch die dramatischen Auswirkungen der weltweiten Seuche die Fragilität und Angreifbarkeit der menschlichen Gesundheit, Ökonomie und Gesellschaftsordnungen (wieder) erkennen, sie akzeptieren, und konstruktiv in einen geläuterten Lebenswandel integrieren, hat sich der Sinn von CoV‑2 erfüllt, und die Welt wird gesunden. Covid-19 wird metaphorisch zum Anstoß zur Läuterung und zur Tür in eine bessere Welt. 16

Krankheit, insbesondere schwerwiegende, birgt per se mythisch-transzendente Dimensionen, da sie die Bedingtheit und Vulnerabilität menschlichen Lebens vor Augen führt und uns mit Fragen nach Sinn und Zweck des eigenen Daseins konfrontiert. Metaphern helfen mit ihren inhärenten Deutungsmustern, Krankheiten einen Sinn zuzuschreiben und sind insofern Ausdruck von Kontingenzbewältigung: eine Erkrankung, die sich als lebensgeschichtlich sinnvoll erzählen lässt, lässt sich besser ertragen und in das menschliche Grundanliegen nach einem gelingenden (weil sinnvollen) Leben integrieren (Schneider-Flume 2002 : 88). Konsequent zur Schuld- und Strafmetaphorik wird im Falle von Covid-19 die Läuterung von der globalisierten Lebensweise als Zweck der Pandemie gesehen. Hiermit rückt die Frage nach den richtigen Voraussetzungen und Bedingungen für ein gutes, systemisch verträgliches Leben in den Blick. Zum Zeitpunkt von Globalisierungs- und Klimadebatte wird Covid-19 für die Kritik an dem menschlichen Selbstverständnis und Weltverhältnis in Anspruch genommen, das der Globalisierung zugrunde liegt: eine beständige Ausweitung von Wissen, Vernetzung und technisch-ökonomischer Beanspruchung der Welt und ihrer Bewohner, die z.B. von Hartmut Rosa als Prozess der „Verfügbarmachung der Welt“ beschrieben wird. 17 Die beschriebene Einstellung gegenüber Gesundheit als weitgehend kontrollier- und herstellbares Produkt lässt sich als ein Aspekt dieses Selbstverständnisses einordnen. In dieser Dynamik und ihrer bereits vorhandenen Kritik bietet es sich an, die unvorhergesehene grenzüberschreitende und schwer kontrollierbare Erkrankung Covid-19 metaphorisch als Vehikel zu nutzen, mittels dessen der Menschheit nicht nur strafend die Risiken ihrer Lebensweise vor Augen geführt werden soll, sondern auch deren Limitationen. Das damit geschaffene Krisenbewusstsein birgt die Chance zur Umorientierung, was der Pandemie einen höheren Sinn verleiht.

Schluss: Jenseits der Metaphern

Metaphern organisieren bewusstes wie unbewusstes Erleben und bringen zugrundeliegende Einstellungen zum Ausdruck. Sie „eröffnen bestimmte Perspektiven, sie geben etwas zu sehen als etwas, sie rufen Affekte hervor. Sie bilden dadurch Einstellungen und leiten Handeln“ (Kurz 2009 : 27). Ist diese Äußerung generell auf jegliche Kommunikation bezogen, so gilt sie auch speziell für den Gebrauch von Metaphern in der aktuellen gesellschaftlichen Verständigung über die Pandemie mit Covid-19, d.h. den hier interessierenden Umgang mit Krankheit und Gesundheit. Die Berichterstattung in den öffentlich zugänglichen Medien ist ein wesentliches Verbreitungsfeld von Information wie Interpretation zu CoV‑2 und Covid-19. Indem hier Metaphern, die in wissenschaftlicher wie gesellschaftlicher Kommunikation zu CoV‑2 und Covid-19 bereits kursieren, zitiert und transportiert werden, ggf. aber auch bestimmte Sprachbilder bewusst ausgewählt oder ggf. neu konstruiert und intentional im Sinne von Interpretationen eingesetzt werden, spiegeln und prägen sie als Konstrukte kognitiver Verstehens- und Verarbeitungsprozesse retrospektiv, situativ und antizipatorisch individuelle wie gesellschaftliche Sicht- und Verhaltensweisen im Umgang mit dem Virus und seinen Auswirkungen auf die Lebenswelt. Die Auseinandersetzung mit in den Medien verwendeten Metaphern kann dementsprechend hilfreich und sinnvoll dafür sein, nicht nur individuelle oder gesellschaftlich dominierende Denkmuster und damit verbundene Verhaltensweisen bewusst zu machen, sondern diese auch kritisch zu reflektieren sowie ggf. umzudeuten und aktiv zu verändern.

Susan Sontag zielte in ihrer Auseinandersetzung mit Krankheit als Metapher auf eine Bewusstmachung der in ihren Augen problematischen, ungesunden Auswirkungen des Metapherngebrauchs im damaligen psychosozialen Umgang mit Krankheit und Kranken ab. Ihr Essay liest sich als ein Aufruf, die etablierten Denkweisen zugunsten einer ehrlichen, gesunderen, d.h. möglichst metaphernfreien Verständigung über Krankheit aufzubrechen. Wie in Abschnitt 1.2 skizziert wurde, wohnt Metaphern im Kontext der Medizin mit ihren sowohl verständnisermöglichenden als auch -formenden Implikationen allerdings ein Potenzial inne, das in seinen Auswirkungen nicht zwingend destruktiv sein muss. Vielmehr können, je nach Konnotation und Sinngehalt, unterschiedliche, d.h. krankheitsverstärkende, aber auch gesundheitsförderliche, zukunftsöffnende Konsequenzen angestoßen werden. Damit geht für alle Verwendungen von Metaphern im Zusammenhang mit Gesundheit und Krankheit (sei es z.B. im wissenschaftlichen oder im ärztlichen Kontext, sei es in öffentlichen Medien oder politischer Rhetorik) eine hohe Verantwortung für einen hinsichtlich ihrer möglichen Auswirkungen bewussten, reflektierten Einsatz einher. Susan Sontag hat diese kritische Perspektive angestoßen und auf die Verpflichtung zur sorgfältigen Überprüfung von Krankheits-Metaphern und der ihnen zugrundeliegenden bzw. mit ihnen vermittelten Kognitionen aufmerksam gemacht. Durch die kritische Reflexion werden für Kranke wie auch ggf. für Gesunde belastende oder fragwürdige Denkmuster erkennbar, und es besteht die Chance, diese bewusst zu verändern.

Welche Einsichten ergeben sich nun abschließend im Sinne eines gesunden Umgangs mit Krankheit und Erkrankten, wenn man die Covid-19-Pandemie aus ihren Metaphern und den zugrundliegenden Kognitionen herausschält?

Die Bilder um Covid-19 beziehen sich auf die kollektive Situation der Pandemie, die moralische Aufladung gilt der Weltbevölkerung in ihrer globalisierten Lebensweise. In den Metaphern wird Empörung und Hilflosigkeit ebenso transportiert wie moralisch motivierte Erklärung und Kritik an der bisherigen Lebenshaltung. Mit dem enormen Aufwand der temporären Umorganisation der Welt nach Maßgabe der Infektionsmedizin bemühen und demonstrieren die Menschen der spätmodernen Gesellschaften einerseits konsequent ihren von Verfügbarkeitsdenken und Kontrollstreben geprägten Umgang mit Gesundheit und Krankheit in seiner Funktionalität, andererseits nehmen sie auch dessen Grenzen wahr, auf physischer wie mentaler Ebene. Das führt direkt in die kritische Auseinandersetzung mit der bisherigen Lebensweise und deren Verhältnismäßigkeit. In dieser Kollision mit dem durch die Pandemie empfundenen Limitations- und Kontingenzerleben wird die metaphorische Überhöhung in den Kategorien von Strafe, Sühne und Läuterung herangezogen. In der Reflexion dieser Deutungsmuster treten die konstitutionellen Gegebenheiten von Vulnerabilität und Relationaliät des menschlichen Lebens wieder stärker vor Augen und decken die Unverhältnismäßigkeit einer Totalisierung von Verfügbarkeitsdenken und übermäßigen Ansprüchen an Sicherheit und Planbarkeit von menschlichem Leben und Gesundheit auf.

Covid-19 jenseits der Metaphern ist aus medizinischer Sicht beschreibbar als rein biologisch-physisches Phänomen einer viral bedingten, hoch ansteckenden Infektionskrankheit, für die bisher weder Pathomechanismen noch Suszeptibilitäten exakt geklärt, noch spezifische Präventiv- oder Kurativtherapeutika gefunden sind. Die kritische Reflexion und Herausschälung des Pandemiegeschehens aus ihrer Metaphorik bringt zwei Einsichten wieder verstärkt in das Bewusstsein und damit Anleitung für einen gesunderen, mythenfreien Umgang mit Gesundheit und Krankheit: Krankheiten sind weder im Sinne von ,Machsal‘ als reines Produkt menschlicher Aktion, noch im Sinne von Schicksal als unabänderlich und notwendig ,von oben‘ Gegebenes und Hinzunehmendes aufzunehmen, der Mensch weder als rein passives Opfer noch exklusiv verantwortlicher aktiver Macher von Krankheit. Vielmehr geht es um die Frage der Verhältnismäßigkeit der Position. 18 In der Individualperspektive auf jeden einzelnen Menschen ist trotz aller Fortschritte und Kontrollmöglichkeiten der modernen Hochleistungsmedizin aufgrund der universell gegebenen, individuell je unterschiedlich ausgeprägten konstitutionellen Vulnerabilität keine Vollverfügbarkeit oder Garantie für Gesundheit und Leben zu erreichen. Als verhältnismäßig erscheint die Haltung einer steten Sensibilität für die Grenzen der Machbarkeit, die sich nicht als Schwäche oder Makel, sondern Realitätsnähe versteht. So können die Ursachenklärung, Abwehr und Bewältigung von Krankheit im Bereich des Machbaren konstruktiv und jenseits demomoralisierender Schuldfragen angegangen werden.

Daneben besteht in der systemischen Perspektive auf den Menschen als soziales, relationales Wesen unveräußerlich der Zusammenhang zwischen individuellen und kollektiven Bedingungen für gesundes Leben. Die Pandemie führt die weltweite, gemeinschaftliche Vernetzung von Gesundheitsverantwortung vor Augen. „Dass die Gesundheit jeder einzelnen Nation von der aller anderen abhängt, ist kein frommer, leerer Wunsch, sondern ein epidemiologisches Faktum.“ (Lederberg 1958, zitiert bei Wagner 2010 ) Die Entstehung und Verbreitung von Erkrankungen hängen unmittelbar zusammen mit der Gestaltung des menschlichen Lebensraumes, was Einflussnahme ermöglicht und gemeinschaftliche Verantwortung bedeutet.

So kann die kritische Auseinandersetzung mit der Metaphorik um Covid-19 zu einer Haltung gegenüber Krankheit und Gesundheit führen, in der die genannten konstitutionellen Gegebenheiten menschlichen Lebens wieder mehr Berücksichtigung finden: grenzsensible Wahrnehmung von Krankheit als ein sozial verantworteter Spielraum zwischen Aktivität im Bereich des Möglichen sowie Akzeptanz im Bereich des vorgegeben Notwendigen.

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1 Illness as Metaphor , in diesem Beitrag verwendet in der Übersetzung von K. Kersten und C. Neubaur: Sontag ( 2016 ). Die Verweise im Folgenden beziehen sich auf diese, also die 4. Auflage.

2 Hierbei wird ein stichprobenartiges Vorgehen zugrunde gelegt, in dem eine Auswahl online abrufbarer Medien auf wiederholt und prominent auftauchende Metaphern im Zusammenhang mit Covid-19 untersucht wurde. Es wird somit weder von Repräsentativität noch Vollständigkeit der verwendeten Medien und der im Folgenden vorgestellten Metaphern ausgegangen. Cipolletta und Ortu ( 2020 ) präsentieren in ihrer Untersuchung psychologischer Konstrukte im Umgang mit der Pandemie hinsichtlich der in der Erfahrung und Kommunikation von Covid-19 begegnenden Metaphern ein vergleichbares Vorgehen und Ergebnis.

Vgl. darüber hinaus Marron et al. ( 2020 ).

4 Vgl. z. B. folgende Zitate in den Medien: Corona-Krise in Russland: „Es ist wie in einem Krieg“ (C. Nagel in tagesschau.de am 27.05. 2020 ); „Russischer Impfstoff gegen Virus: Der kalte Corona-Krieg“ (taz.de am 13.08. 2020 ); „Die ganze Welt im Krieg gegen das Coronavirus“ (Kufner in Die Presse am 15.04. 2020 ); „Ärzte führen ‚Krieg gegen Coronavirus und Dummheit‘“ (n-tv.de am 12.07. 2020 ).

5 Vgl. z. B. folgende Zitate in den Medien: „Kampf gegen Coronavirus. Wie Bundeswehr und Kirchen helfen wollen“ (tagesschau.de am 15.30. 2020 ); „China zeigt, dass die Maßnahmen im Kampf gegen COVID-19 auf die örtlichen Umstände zugeschnitten werden müssen“ (Interview mit Gauden Galea, Repräsentant der WHO in China, am 03.04. 2020 ); „Kampf gegen Corona: Größtes Hilfspaket in der Geschichte Deutschlands“ (bundesfinanzministerium.de am 22.05. 2020 ).

6 In welcher Weise aus psychoanalytischer Sicht die Metapher vom Eindringling Abwehrmechanismen auslöst, macht z.B. Heimerl ( 2020 ) deutlich.

7 bild.de am 28.09. 2020 .

8 Vgl. z. B. folgende Zitate in den Medien: „Der Kampf hat begonnen. Wie gut Deutschlands Kliniken für den Corona-Ansturm gerüstet sind“ (SPIEGEL 2020 b); „Corona besiegen wir nur weltweit – oder gar nicht“ (Müller in welt.de am 07.04. 2020 ); „Corona-Forschung in Hamburg und Lübeck: ‚Forschung ist der Schlüssel im Kampf gegen das Coronavirus‘“ (bmbf.de am 14.07. 2020 ).

999 Der Beitrag wurde vor Zulassung eines Impfstoffes erstellt und beschreibt daher eine andere Situation als die zum Zeitpunkt der Publikation gegebene.

9 Vgl. z.B. folgende Zitate in den Medien: „Das Virus ist unser Gegner.“ (Ackermann in psychologie-heute.de am 06.04. 2020 ); „Kampf gegen einen unsichtbaren Gegner“ (von Altenbockum et al. in faz-net am 26.02. 2020 ); „Viren, die unbekannten Feinde“ (Dilcher in stimme.de am 03.04. 2020 ).

10 Daneben bietet die Kampfesmetaphorik gesundheitspolitisch die Möglichkeit, Helden zu schaffen, die sich in der zu schlagenden Schlacht als besonders tragisch oder erfolgreich qualifizieren. Insofern ist diese Metapher zusätzlich Ausdruck von sowohl der empfundenen Hilflosigkeit – vgl. z.B. Medienzitate wie „Coronavirus-Held ist nun selber tot - er ließ nicht zu, dass alles vertuscht wird“ (merkur.de 2020 ) oder „Li Wenliang - Ein tragischer Held“ (Sieren in dw.com am 01.03. 2020 ) oder „Retter in der Coronakrise: Stille Helden“ (Weiss und Bergmann in faz-net vom 11.05. 2020 ) – als auch der Hoffnung auf Rettung, z.B. in Gestalt von Mediziner*innen oder Politiker*innen, die von dieser Rolle und Pose zum Handeln angetrieben werden. Vgl. z.B. Medienzitate wie „Im Kampf gegen Corona will die Deutsche Post zum Impfstoff-Helden werden“ (Nicolai in welt.de am 05.08. 2020 ), oder: „Kampf gegen Corona: Dieser Mann kann zum Helden werden“ (Harms in t‑online vom 07.04. 2020 ).

11 Entgegen dem weit verbreiteten Wunsch nach einem Sterben im vertrauten Umfeld zu Hause sterben gemäß den Erhebungen des Statistischen Bundesamtes von 2011 rund 75 % der deutschen Bevölkerung in medizinisch geprägten Einrichtungen wie Kliniken, Senioren- und Pflegeheimen, Hospizen. Krankenhäuser sind mit über 50 % die häufigsten Sterbeorte, zu Hause versterben 23 %. Vgl. Borasio 2013 und Dasch et al. 2015 . Zu einzelnen Aspekten und Bedingungen für ein „Gutes Sterben“ vgl. Hutter et al. 2020 .

12 Vgl. z.B. Medienzitate wie: „Die Welt ist krank – ein Überblick in Grafiken“ (zdf. de am 07.04. 2020 ).

13 Vgl. z.B. Medienzitat wie „Made in China. Corona-Virus. Wenn die Globalisierung zur tödlichen Gefahr wird“ (SPIEGEL 2020 c).

14 Seeßlen in ZEIT ONLINE am 03.03. 2020 . Vgl. z.B. weitere Medienzitate wie: „Sind Unglücke wie Corona eine Strafe Gottes?“ (Steller in efo-magazin.de am 19.08. 2020 ); „Ist die Corona-Epidemie die Strafe Gottes?“ (Kajan in die-tagespost.de am 27.03. 2020 ). „Corona als Strafe Gottes“ (Gensing 2020 ).

15 SPIEGEL 2020 a. Vgl. z.B. weitere Medienzitate wie: „Wie Corona unsere Welt verändern wird – das erwartet der Seuchen-Experte“ (Hoß in stern.de am 02.05. 2020 ); „Corona-Krise. Die Lichtblicke danach“ (stern.de am 07.04. 2020 ).

16 Hierzu passend veröffentlichte das kalifornische Unternehmen für Künstliche Intelligenz, machineVantage, „gateway“ als die mittels Künstlicher Intelligenz identifizierte Metapher, die geeignet sei, in der Öffentlichkeit Covid-19 bedingte kritische Informationen und Veränderungen effizient zu kommunizieren (PR Newsire 2020 ).

17 In diesem Prozess ist die Welt primär ein Objekt, das in allen Dimensionen „gewusst, beherrscht, erobert, nutzbar gemacht werden“ muss (Rosa 2020 : 12). Rosa untergliedert den Prozess der Verfügbarmachung der Welt in vier Aspekte: erkennen (sichtbar machen, was da ist), erreichen (zugänglich machen), beherrschen (unter Kontrolle bringen) und nutzbarmachen (zum Instrument unserer Zwecke machen). In dieser Perspektive erscheint den Menschen alles als Aufforderung zur Verfügbarmachung, d.h. letztlich als ein Widerstand, der zu bezwingen ist, d.h. die Welt als „Aggressionspunkt“ (Rosa 2020 : 10). Aggression provoziert Gegenwehr: Nun wehrt sich die Welt.

18 „Die extreme Position einer uneingeschränkten Kalkulierbarkeit unserer effizienten Gesundheitsvorsorge ist ebenso unsinnig wie die gegenteilige Annahme einer Unverfügbarkeit unseres Gesundheits- oder Krankheitszustandes, der als gegeben hinzunehmen ist und nur minimal willentlich reguliert werden kann.“ (Lesch 2014 : 191). Zu Hintergrund und Funktion der Auffassungen von Schicksal und Machsal im Zusammenhang mit Krankheit vgl. Maio 2014 .

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  • Weiss, Therea / Bergmann, Wonge. 2020 Retter in der Coronakrise: Stille Helden. faz-net vom 11.05.2020. https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/retter-in-der-corona-krise-die-stillen-helden-des-alltags-16763722.html . Zugegriffen: 29.09.2020
  • ZDF. 2020 Die Welt ist krank. Ein Überblick zum Coronavirus in Grafiken. zdf. de vom 07.04.2020. https://zdfheute-stories-scroll.zdf.de/Corona/Zahlen/Covid-19/Aktuell/index.html#xtor=CS5-48 Zugegriffen: 29.09.2020
  • Zenker, Hajo. 2020. Corona Forschung aktuell. Angriff auf Herz und Hirn: Wie das Corona-Virus im Körper wütet. eSüdwestpresse vom 27.07.2020. https://www.swp.de/panorama/corona-forschung-aktuell-angriff-auf-herz-und-hirn_-wie-das-corona-virus-im-koerper-wuetet-49900698.html . Zugegriffen: 10.08.2020
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susan sontag essay krankheit als metapher

Krebs und andere Krankheiten als Metapher

Zum kampf der „moralistin“ susan sontag gegen den moralismus von krankheitsbildern, von thomas anz.

susan sontag essay krankheit als metapher

Am 28. Dezember 2004 starb die amerikanische Publizistin, Essayistin, Romanautorin und Intellektuelle Susan Sontag im Alter von 71 Jahren an ihrer zweiten Krebserkrankung. Ihre erste lag etwa dreißig Jahre zurück und war Anlass eines ihrer wichtigsten Bücher: „Krankheit als Metapher“. Ein zweites Buch zu dem Thema erschien 1988, gut zehn Jahre später: „Aids und seine Metaphern“, verfasst, wie dem Buch vorausgeschickt wird, als „Gedanken beim Wiederlesen von Krankheit als Metapher“. Mit einiger Genugtuung registrierte Susan Sontag hier einen kollektiven Wandel der Einstellung und der öffentlichen Rede im Umgang mit Krebs: Das Wort werde inzwischen „unbefangener ausgesprochen“, in Todesanzeigen sei „nicht mehr verschämt von ‚langer, schwerer Krankheit‘ die Rede.“ So entsprach es denn auch ganz ihrem Willen, dass die Nachrufe auf sie ihre Krankheit zum Tode offen benannten.

Susan Sontag galt als moralisches Gewissen Amerikas und verkörperte in den letzten Lebensjahren mit ihren öffentlichen Interventionen im Kosovo, gegen die Palästinenser-Politik Israels oder die Irak-Politik Bushs mehr als je zuvor jenen lange totgesagten Typus des universalen Intellektuellen, dessen Position von Autoren wie Zola, Heinrich Mann, später beispielhaft von Sartre und in Deutschland dann von Heinrich Böll oder Jürgen Habermas eingenommen wurde.

Dass der „Moralismus“ von Intellektuellen, für den Intellektuellen-Kritiker vor etlichen Jahren das in seinem verächtlichen Zynismus kaum zu überbietende Schmähwort des „Gutmenschen“ erfanden, oft mit vehementer Moralismuskritik einhergeht, auch dafür ist Susan Sontag ein repräsentatives Beispiel. Ihr Kampf gegen die Krankheitsmetaphorik war nichts anderes als ein Kampf gegen den moralischen Druck, der im Reden und Schreiben über Gesundheit oder Krankheit auf vielfältige Weise ausgeübt wird, ein Kampf zur Befreiung von Straf-, Schuld- und Minderwertigkeitsfantasien, die durch populäre und pseudowissenschaftliche Krankheitsbilder oft erzeugt werden und den Kranken belasten. Die Einschätzung der Krankheit als „Prüfung des moralischen Charakters“, die „Vorstellung, daß eine Krankheit eine besonders geeignete und gerechte Bestrafung sein könne“, die Ausdeutung von Krankheiten „als Metaphern für das Böse“: solche „albernen und gefährlichen Ansichten bringen es zuwege, daß die Last der Krankheit dem Patienten aufgebürdet wird“. Gerade auch die „spezifisch moderne Vorliebe für psychologische Erklärungen“ sei in hohem Maße mit belastenden Schuldzuweisungen assoziiert: „Psychologische Krankheitstheorien sind machtvolle Instrumente, um die Schande auf die Kranken abzuwälzen. Patienten, die darüber belehrt werden, daß sie ihre Krankheit unwissentlich selbst verursacht haben, läßt man zugleich fühlen, daß sie sie verdient haben.“

Sontag nennt Wilhelm Reich als Quelle für die seinerzeit verbreitete Vorstellung, „daß Krebs eine Krankheit unzureichender Leidenschaft sei, die diejenigen befalle, die sexuell unterdrückt, gehemmt, unspontan sind und unfähig Wut auszudrücken.“ Neben Reich ist es vor allem einer der Pioniere der Psychosomatik, Georg Groddeck, den sie wiederholt als Beispiel für besonders kühne Kreationen von Krankheitsmetaphern zitiert. Sogar für den Tod habe Groddeck den Sterbenden verantwortlich gemacht – mit dem Satz: „Denn nur der stirbt, der sterben will, dem das Leben unerträglich wurde.“

Groddeck, dessen Schriften übrigens mittlerweile weit besser ediert sind als die Sigmund Freuds, hat in seiner populärsten Publikation, dem 1923 erschienenen „Buch vom Es“ (2004 neu herausgegeben und kommentiert) Krankheiten als „Symbol, eine Darstellung eines inneren Vorgangs, ein Theaterspiel des Es“ analysiert. Susan Sontag zitiert dies. Wie vormals Groddeck war Susan Sontag auf der Suche nach der Symbolik von Krankheiten. Doch im Unterschied zu ihm verfolgten ihre Analysen das Ziel, diese Symbolik als kulturelle Konstrukte mit falschen Voraussetzungen und fragwürdigen Effekten zu kritisieren. Nach Groddeck, dessen Schriften auf die literarische Intelligenz des 20. Jahrhunderts bis hin zu Ingeborg Bachmann einige Faszination ausübten, macht alles, was die vitale Macht des „Es“ blockiert, krank. Auch die physischen Symptome von Krankheiten interpretierte er als Symbole, mit denen sich die von der öffentlichen Moral gefesselte und verdrängte Macht des Lebens Ausdruck verschafft. (vgl. literaturkritik.de 03/2003 ) Gerade solche Vorstellungen sind es, gegen die Susan Sontag anschrieb. „Der Mythologie des Krebses zufolge gibt es im Allgemeinen eine anhaltende Gefühlsunterdrückung, die die Krankheit verursacht. In der früheren, eher optimistischen Form dieser Fantasie waren die unterdrückten Gefühle sexueller Natur; heutzutage stellt man sich – nach einer bemerkenswerten Verschiebung – vor, daß die Unterdrückung gewalttätiger Regungen krebsverursachend sei. […] Die Leidenschaft, die nach Ansicht vieler krebsverursachend ist, wenn sie sich nicht entlädt, ist Wut.“

Auf Krebs und zum Teil auch auf Wahnkrankheiten verschoben haben sich dabei frühere Vorstellungen, die mit der Tuberkulose (TB) verbunden waren. Die zur Künstlerkrankheit romantisierte TB wurde zwar auch mit exzessiver, auszehrender Leidenschaft assoziiert, sie galt aber ebenfalls als „verheerende Auswirkung der Frustration“. Der Held von André Gides Roman „Der Immoralist“, so eines der vielen literarischen Beispiel, mit denen Sontag ihre Thesen belegt, zieht sich TB zu, „weil er seine wahre sexuelle Natur unterdrückte; als Michel das Leben akzeptiert, erholt er sich. Bei diesem Szenario würde Michel heutzutage Krebs bekommen müssen.“

Vor allem Krebs und Tuberkulose waren es, für die sich Sontag interessierte, daneben Pest, Syphilis, Melancholie, Wahnsinn und später Aids. Die Ursachen, Symptome und Folgen von Krankheiten oder was man darüber zu wissen glaubt, die Todesarten, die mit bestimmten Krankheiten verbunden sind oder die Formen des Umgangs mit Krankheiten – alles das hatte Susan Sontag dabei im Blick. Es sind besonders solche Krankheiten, deren Entstehung noch wenig geklärt und deren gezielte Heilung ungesichert ist, die zum Projektionsfeld und Medium kulturell geprägter Wünsche, Ängste oder Aggressionen werden. Warum sich dafür bestimmte Krankheiten besser als andere zur Metaphorisierung eignen, wie die metaphorischen Diskurse über Krankheiten in den Dienst gesellschaftlicher Affektregulierungen genommen werden oder wie bestimmte Krankheitsbilder als Antworten auf die ökonomische und soziale Situation einer Zeit begriffen werden können, dazu liefert Sontag eine Fülle von anregenden Materialien und Überlegungen.

Ähnlich wie sie als Literaturwissenschaftlerin in ihrer Schrift „Against Interpretation“ die sinnliche Wahrnehmung von Literatur jenen Deutungsanstrengungen vorzog, die unter der Oberfläche eines Textes nach einem verdeckten Sinn suchen, so misstraute die Kulturkritikerin allen Interpretationen von Krankheiten, die in ihnen mehr als ein physisches Phänomen zu erkennen glauben. „Mein Thema ist nicht die physische Krankheit als solche, sondern die Verwendung der Krankheit als Bild oder Metapher. Zeigen will ich, daß Krankheit keine Metapher ist und daß die ehrlichste Weise, sich mit ihr auseinanderzusetzen – und die gesündeste Weise, krank zu sein – darin besteht, sich so weit wie möglich von metaphorischem Denken zu lösen, ihm größtmöglichen Widerstand entgegenzusetzen.“

Metaphorisches gilt als ‚uneigentliches‘ Sprechen, und der Begriff der Krankheitsmetapher setzt eine verbindliche Vorstellung darüber, was mit „Krankheit“ eigentlich gemeint ist, voraus. „Die physische Krankheit als solche“, so Susan Sontags bezeichnende Formulierung, ist für sie dieses ‚Eigentliche‘ und ‚Wirkliche‘. Über Krankheiten im Zusammenhang mit psychischen Befindlichkeiten, kulturellen Normen oder gesellschaftlichen Verhältnissen zu reden heißt dagegen, sie zu metaphorisieren. „Das psychologische Verständnis untergräbt die ‚Realität‘ einer Krankheit.“ Die Beispiele, die Sontag für derart realitätswidrige Metaphorisierungen anführt, sind zum großen Teil literarischen Texten entnommen. Nicht zufällig, denn dort, wo literarische Texte Krankheiten zu einem zentralen Motiv und Thema machen, scheint ihnen die Tendenz zur Metaphernbildung in Susan Sontags Sinn immer schon inhärent zu sein. Die Kritikerin vermag jedenfalls keinen literarischen Text zu nennen, der unmetaphorisch über Krankheit spricht. Der poetische Diskurs neigt wohl generell dazu, Krankheiten in Sinnzusammenhänge zu integrieren, die über den streng eingegrenzten Sinnhorizont und Funktionsbereich einer wissenschaftlich-technischen Medizin, wie sie der Amerikanerin als vorbildlich vor Augen steht, hinausgehen.

Der Essay der amerikanischen Literaturkritikerin, der man Literaturfeindlichkeit gewiss nicht nachsagen kann, enthält damit eine ungewollte Literaturfeindlichkeit, die tief in der Geschichte der Medizin des 19. Jahrhunderts verwurzelt ist. In der Perspektive einer strikt körperfixierten Pathologie, die den moralisierenden Tendenzen ganzheitlicher Krankheitskonzepte um 1800 entgegenarbeitete, erschien der literarische Diskurs über Krankheit unsinnig, wahrheitswidrig, der Medizin und dem Patienten schädlich, durchsetzt von Mythen und Metaphern, Fantasien und falschem Bewusstsein. Wie die „Somatiker“ des 19. Jahrhunderts opponierte Sontag gegen Vorstellungen von selbstverschuldeter Krankheit, die allerdings spätestens seit Georg Büchner in der Literatur nur noch eine zweitrangige Bedeutung hatten. Sontags Metaphernkritik war der Wissenschaftsgläubigkeit des 19. Jahrhunderts verhaftet. Sie ignorierte dabei medizinische Erkenntnisgewinne im 20. Jahrhundert, die unter anderem aus dem Umkreis psychosomatischer und epidemiologischer Forschungen kamen, oder tat sie als bloße Spekulation ab.

Nicht weniger problematisch ist Susan Sontags Umgang mit dem Begriff „Metapher“. In der einschlägigen und in ihrer klaren Darstellung vorbildlichen Einführung von Gerhard Kurz über „Metapher, Allegorie, Symbol“ (kürzlich in 5. Auflage erschienen) kann man nachlesen, wie unhaltbar inzwischen die Unterscheidung von „eigentlicher“ oder „wörtlicher“ Wortverwendung auf der einen Seite und „uneigentlicher“, „übertragener“ oder eben „metaphorischer“ auf der anderen in sprach- und literaturwissenschaftlicher Perspektive geworden ist. Auch zur alten Tradition einer Metaphernkritik, wie sie Susan Sontag vornimmt, finden sich hier erhellende Hinweise.

Dennoch illustrieren die Essays von Sontag mit überzeugenden Beispielen, wie professionelle oder laienhafte Krankheitsvorstellungen häufig zu wirksamen Elementen normvermittelnder Diskursstrategien funktionalisiert werden, und zwar auf eine vielfach fragwürdige Weise. Selbst ihre globalen Einwände gegen alle Krankheitsbegriffe, die die Grenzen somatischer Reduktionen überschreiten, trafen einen wichtigen Sachverhalt: Je weiter sich der Horizont medizinischer Pathologie und Therapie zum ganzheitlichen Verständnis von Krankheiten hin öffnet, desto durchlässiger wird er für (möglicherweise missbräuchliche) Normsetzungen, die die gesamte Lebenspraxis betreffen. Darüber hinaus sind Susan Sontags nur knapp hundert Seiten umfassende Essays als komprimiertes Kompendium von Anregungen zur Erforschung des kulturellen Umgangs mit Krankheiten von bleibender Bedeutung. Sie sind im besten Sinne „Versuche“ – und als solcher für die Medizin- und Kulturgeschichte nach wie vor eine produktive Herausforderung zu Ergänzungen, Präzisierungen und Systematisierungen.

https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=7945

Letzte Änderung: 26.09.2017 - 16:16:17 Erschienen am: 10.03.2005 Lesungen: 39777 © beim Autor und bei literaturkritik.de Lizenzen zur Nachpublikation

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Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern

Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern

Welche Rolle spielen Krankheiten, die, wie Krebs, Tuberkulose oder Aids, oft einen tödlichen Ausgang haben, in unserer Phantasie? Entscheidend ist der sprachliche Umgang mit Krankheit, die oft feindselige und unangemessene Art, in Metaphern zu denken und zu urteilen. Susan Sontag plädiert für die Entdämonisierung schreckensvoller Krankheiten. Erstmals werden im vorliegenden Band die inhaltlich eng aufeinander bezogenen Essays ›Krankheit als Metapher‹ und ›Aids und seine Metaphern‹ gemeinsam publiziert. Sie sind, ein jeder für sich und in ihrer Gesamtheit, ein überzeugendes Plädoyer für den Versuch, sich vom Schrecken tödlicher Krankheit zu befreien - durch Demaskierung bei der Wortwahl. Susan Son-tag hat Metaphern und Bilder von Krankheit aufgespürt, die zeigen, daß Krebs - und in früheren Zeiten die Tuberkulose - nicht nur als tödlich betrachtet, sondern mit dem Tod selbst identifiziert wurden. Die Dämonisierung von Krankheit steht in einer langen Tradition, die von der Antike über das Mittelalter bis in die Neuzeit reicht. Susan Sontag kritisiert ebenso die zeitgenössische Neigung einer vorwiegend psychologischen Erklärung von Krankheit. Auch Aids soll weder Gottesurteil noch Sünde, sondern schlicht eine in ihrer Endphase schmerzvolle und tödliche Krankheit sein. In ihren berühmten Essays gelingt es der nüchternen, durch Kritik und Analyse bestimmten Betrachtung, schwerste Krankheiten nicht länger als etwas ›Fremdes‹ aus unserem Leben auszugrenzen, sondern diese zu integrieren.

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  • Erscheinungstermin: 19.09.2003

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Susan Sontag: Krankheit als Metapher

Brigitte schwens-harrant, literaturwissenschafterin und buchautorin, über die new yorker autorin anlässlich deren 90. geburtstags.

20. Jänner 2023, 06:56

Wie man über Krankheiten redet, ist sehr entscheidend und immer kulturell und gesellschaftlich geprägt. Auch durch einen Vorrat von Bildern und Metaphern. Susan Sontag meinte: Grauenhaft wären diese Metaphern, diese "Straf- oder Gefühlsphantasien", die man mit Krankheiten verbindet. Gibt man nämlich einer Krankheit eine Bedeutung, zum Beispiel als Strafe, wird aus einem medizinisch zu erklärenden Sachverhalt ein Ungetüm. Dieses ist dazu geeignet, den Patienten zu verurteilen, nicht unbedingt aber, ihn wieder gesund zu machen. Ein solches Sprechen über Krankheit kann das Leiden noch verschlimmern. Die 1933 geborene Schriftstellerin Susan Sontag wandte sich 1978 in ihrem berühmt gewordenen Essay "Krankheit als Metapher" gegen moralische Kategorien beim Reden über Krankheit. Dass man Krebskranke gemieden hat, weil man fürchtete, sie wären ansteckend, kommt heute, 45 Jahre nach Erscheinen ihres Buches, hierzulande nicht mehr so häufig vor. Doch das Reden, als wäre Krebs eine Metapher für das Böse, hat sich bis heute gehalten: etwa in der Formulierung, dies oder das breite sich aus wie ein Krebsgeschwür. Susan Sontag musste selbst gegen Krebs kämpfen, sie erwähnt das in ihrem Buch aber mit keinem Wort. Ihr Anliegen erklärte sie später so: "Ich wollte anderen Menschen - Kranken und ihren Angehörigen - ein Instrument an die Hand geben, um diese Metaphern zu durchschauen und diese Hemmschwellen abzubauen. Ich hoffte, verängstigte Kranke bewegen zu können, dass sie entweder einen Arzt aufsuchten oder statt ihres unfähigen Arztes einen anderen konsultierten, der ihnen die richtige Hilfe angedeihen ließ; sie sollten Krebs einfach als Krankheit betrachten lernen - eine ernste Krankheit, aber eben eine Krankheit, weder Fluch noch Strafe noch Peinlichkeit. Eine Krankheit ohne ‚Bedeutung'."

Susan Sontag, "Krankheit als Metapher", Fischer TB Susan Sontag, "Aids und seine Metaphern", Fischer TB Benjamin Moser, "Sontag. Die Biografie", Pantheon Verlag Kostenfreie Podcasts: Gedanken für den Tag - XML Gedanken für den Tag - iTunes

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Susan Sontag

Biographien Susan Sontag

Susan Sontag

(Susan Rosenblatt [Geburtsname])

geboren am 16. Januar 1933 in New York gestorben am 28. Dezember 2004 in New York

US-amerikanische Schriftstellerin und Kritikerin, "public intellectual" 90. Geburtstag am 16. Januar 2023

Biografie • Zitate • Weblinks • Literatur & Quellen • Bildquellen

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In allem war sie etwas früher dran, die hochbegabte Susan Sontag, die sich 14jährig bei Thomas Mann in sein Haus in Santa Barbara einlud, um mit ihm über seinen Roman Der Zauberberg zu diskutieren, mit 16 an der Universität von Chicago Französisch, Literatur und Philosophie studierte, 17jährig den Soziologen Philip Rieff heiratete, und 1959, nach Studienaufenthalten in Berkeley, Cambridge, MA (Harvard), Oxford und Paris mit ihrem siebenjährigen Sohn David nach New York kommt, um, frisch geschieden, ein neues Leben anzufangen. Geprägt von europäischen Kunst- und Denkwelten, versorgt sie Amerika mit Nachrichten über das französische Kino, über europäische Fotografie, über Bataille, Barthes, Fassbinder, Cioran, kantische Ethik und benjaminsche Ästhetik. Schnell wird die Mittlerin zwischen den Kulturen zu Amerikas Parade-Intellektueller.

»Der Welt meine ungeteilte Aufmerksamkeit angedeihen lassen - diesem Auftrag widme ich mich. Das ist mein Job, meine Profession, meine Lebensaufgabe.«

Das tut sie als Schriftstellerin, Kritikerin, Filmemacherin, Dramatikerin, Professorin. Und als Politikerin. Während des Vietnam-Kriegs reist sie 1968 nach Hanoi, während des Jugoslawien-Kriegs 1993 bricht sie nach Bosnien auf und lebt dort drei Jahre im belagerten Sarajevo. 2001 kritisiert die New Yorker Jüdin anläßlich einer Preisrede in Jerusalem die Palästinapoltitik Israels als verhängnisvoll. Die Heuchelei der US-Regierung angesichts des Folterskandals im Abu-Ghraib-Gefängnis 2004 schockiert sie: »als ob diese Bilder selbst das Entsetzliche wären und nicht das, was sie zeigen«. Immer legt Susan Sontag den Finger auf die Wunde.

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Als 1976 bei ihr zum ersten Mal Krebs festgestellt wird, schreibt sie ihren Essay Krankheit als Metapher und resümiert 1988 in einem weiteren Essay, Aids und seine Metaphern:

»Was einen umbrachte, waren nach meiner Überzeugung die Ammenmärchen und Metaphern rund um den Krebs. Die Menschen sollten Krebs einfach als Krankheit begreifen lernen - eine ernste Krankheit, aber eben eine Krankheit, weder Fluch noch Strafe, noch Peinlichkeit ... Und nicht zwangsläufig eine Krankheit zum Tode.«

Susan Sontags Krankheit führte zum Tode. Beeindruckend dokumentiert hat das in A Photographer's Life die Fotografin Annie Leibovitz , ihre Lebenspartnerin seit 1988. »Fotografieren bedeutet teilnehmen an der Sterblichkeit, Verletzlichkeit und Wandelbarkeit anderer Menschen«, sagt Susan Sontag. Begraben liegt sie auf dem Friedhof Montparnasse in Paris. (Text von 2007)

Verfasserin: Susanne Gretter

Der Kommunismus war nur für jene eine Utopie, die ihn nicht erlebten. Für alle anderen war es die Hölle. Auch mag ich den Begriff Utopie nicht, sprechen wir lieber von Idealismus. Der totale Sieg des Kapitalismus hat viele alarmierende Konsequenzen, und eine davon ist die Zerstörung jeder Art von Idealismus. Der Kapitalismus ist eine Ideologie der Selbstsucht und des falschen Individualismus, sie zerfrisst das menschliche Zusammengehörigkeitsgefühl und provoziert irrationale Gegenreaktionen - den fanatischen Nationalismus in Serbien beispielsweise oder den Dschihad gegen die Moderne in muslimischen Ländern. (Susan Sonntag in einem Interview, gefunden hier )
Aids zwingt die Menschen zu realisieren, dass Sex als grausamste Konsequenz Selbstmord oder Mord in sich birgt. (Susan Sontag in Aids and Its Metaphors, 1989, gefunden auf susannealbers.de, Fundstelle nicht mehr online)
Wir waren zwei Menschen, die sich gegenseitig durchs Leben halfen. Das Wort, das es am ehesten trifft, ist wohl »Freundin«. (Annie Leibovitz über ihre Beziehung zu Susan Sontag in einem Interview mit dem Guardian , gefunden hier )

Bücher-Wiki: Susan Sontag. Online verfügbar unter http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/SontagSusan , zuletzt geprüft am 02.01.2018.

Fischer Verlage: Susan Sontag. Übersicht über im Fischer-Taschenbuch-Verlag erschienene Werke und Kurzbiografie. Online verfügbar unter http://www.fischerverlage.de/autor/Susan_Sontag/5223?_navi_area=fv_vert2&_navi_item=02.00.00.00&_letter=S , zuletzt geprüft am 02.01.2018.

Google Buchsuche: Susan Sontag. Online verfügbar unter http://books.google.de/books?as_auth=Susan+Sontag&ots=8C8V5AX8jA&sa=X&oi=print&ct=title&cad=author-navigational&hl=de , zuletzt geprüft am 02.01.2018.

Internet Movie Database: Susan Sontag. Filmografie und Kurzbiografie. Online verfügbar unter http://german.imdb.com/name/nm0814506/ , zuletzt geprüft am 02.01.2018.

Jentzsch, Barbara: Warten auf Susan. Eine öffentliche Institution. Am 16. Januar wurde Susan Sontag 70 Jahre alt. In: Freitag 04 vom 17.1.2003. Online verfügbar unter https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/warten-auf-susan , zuletzt geprüft am 02.01.2018.

Katalog der Deutschen Nationalbibliothek: Sontag, Susan (1933-2004). Publikationen. Online verfügbar unter http://d-nb.info/gnd/118751506 , zuletzt geprüft am 02.01.2018.

Kiefer, Bernd: Die Reisende zwischen den schönen Dingen. Susan Sontag, 1933 – 2004. Nachruf. In: Ikonen Heft 6. Online verfügbar unter http://www.ikonenmagazin.de/artikel/Sontag.htm , zuletzt geprüft am 02.01.2018.

Kleine-Brockhoff, Thomas: Die Revisionistin. Susan Sontag gilt bei uns als Kritikerin der USA. Tatsächlich ändert sie ihre Meinung gern und oft. In: Die Zeit Nr. 27 vom 26.06.2003. Online verfügbar unter http://www.zeit.de/2003/27/Susan_Sontag?page=all , zuletzt geprüft am 02.01.2018.

Raddatz, Fritz J.: Eine Frau, die das Meer pflügte. Die amerikanische Schriftstellerin Susan Sontag ist gestorben. In: Die Zeit 01/2004. Online verfügbar unter http://www.zeit.de/2004/01/Eine_Frau_die_das_Meer_pfluegte?page=all , zuletzt geprüft am 02.01.2018.

Schreiber, Daniel: Die Kunst, das Wort zu ergreifen. Warum wir wieder Intellektuelle wie Susan Sontag brauchen. In: Freitag 47 vom 23.11.2007. Online verfügbar unter https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/die-kunst-das-wort-zu-ergreifen , zuletzt geprüft am 02.01.2018.

Sontag, Susan: Über Paul Goodman. Ein Essay. In: Gestaltkritik Heft 2/2000. Online verfügbar unter http://www.gestalt.de/sontag_goodman.html , zuletzt geprüft am 02.01.2018.

Villhauer, Bernd: Museale Gestik und Phänomenologie. Das Bild vom Intellektuellen in Susan Sontags Essays und Romanen. In: Tabula Rasa 2/1993. Online verfügbar unter http://www.tabvlarasa.de/2/Villhauer.php , zuletzt geprüft am 02.01.2018.

Literatur & Quellen

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Sontag, Susan (2003): Das Leiden anderer betrachten. München. Hanser.

Sontag, Susan (2003): Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern. Essays. (= Illness as metaphor & Aids and its metaphors ). Aus dem am. Englisch von Karin Kersten und Caroline Neubaur sowie Holger Fliessbach. München. Hanser.

Sontag, Susan (2005): Worauf es ankommt. Essays. München. Hanser.

Homepage Susan Sontag.

Literaturen - Das Journal für Bücher und Themen.

Sontag, Susan: Folteraffäre. Endloser Krieg, endloser Strom von Fotos. Deutsch von Eva Christine Koppold. In: Süddeutsche Zeitung vom 24.5.2004.

Werke (deutschsprachige Ausgaben)

Biesenbach (Hg.) 2007 – Into Me

Biesenbach, Klaus (Hg.) (2007): Into Me – Out Of Me. Mit Texten von Georges Bataille, Klaus Biesenbach und Susan Sontag. Ostfildern. Hatje Cantz Verlag.

Kratzert, Armin (Hg.) (1987): Camp. Mit einem Essay von Susan Sontag. München. Popa.

Leibovitz, Annie; Sontag, Susan (1999): Women. Bildband mit Fotografien von Annie Leibovitz und einem Essay von Susan Sontag. Ins Deutsche übersetzt von Jörg Trobitius (Essay) und Marion Kagerer (Biografien). München. Schirmer Mosel, 2001.

Sontag, Susan (1966): Der Wohltäter. Roman. (= The benefactor ). Ins Deutsche übersetzt von Louise Eisler-Fischer. Frankfurt am Main. Fischer-Taschenbuch-Verlag, 2003 (Fischer-Taschenbücher, 11414).

Sontag, Susan (1968): Kunst und Antikunst. 24 literarische Analysen. (= Against interpretation ). Ins Deutsche übersetzt von Mark W. Rien. Frankfurt am Main. Fischer-Taschenbuch-Verlag, 2006 (Fischer-Taschenbücher, 6484).

Sontag 1969 – Reise nach Hanoi

Sontag, Susan (1969): Reise nach Hanoi. (= Trip to Hanoi ). Ins Deutsche übersetzt von Anne Uhde. Reinbek bei Hamburg. Rowohlt.

Sontag, Susan (1978): Krankheit als Metapher. (= Illness as metaphor ). Frankfurt am Main. Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1996 (Fischer-Taschenbücher, 3823).

Sontag, Susan (1978): Über Fotografie. (= On photography ). Ins Deutsche übersetzt von Mark W. Rien und Gertrud Baruch. Frankfurt am Main. Fischer-Taschenbuch-Verlag, 2006 (Fischer-Taschenbücher, 3022).

Sontag, Susan (1979): Ich, etc. Erzählungen. (= I, etcetera ). Ins Deutsche übersetzt von Marianne Frisch. Frankfurt am Main. Fischer-Taschenbuch-Verlag, 2003 (Fischer-Taschenbücher, 5240).

Sontag 1981 – Im Zeichen des Saturn

Sontag, Susan (1981): Im Zeichen des Saturn. Essays. (= Under the sign of Saturn ). Aus dem am. Englisch von Werner Fuld, Karin Kersten, Kurt Neff, Mark W. Rien, Jörg Trobitius und Angela Wittmann-Hauser. München, Wien. Hanser, 2003.

Sontag, Susan (1985): Todesstation. Roman. (= Death Kit ). Ins Deutsche übersetzt von Jörg Trobitius. München, Wien. Hanser, 2003.

Sontag, Susan (1989): Aids und seine Metaphern. (= AIDS and ists metaphors ). Ins Deutsche übersetzt von Holger Fliessbach. München. Hanser, 1997.

Sontag, Susan (1989): Geist als Leidenschaft. Ausgewählte Essays zur modernen Kunst und Kultur. Ins Deutsche übersetzt von Gertrud Baruch und anderen. Leipzig. Kiepenheuer, 1990 (Gustav-Kiepenheuer-Bücherei, 91).

Sontag 1991 – Alice im Bett

Sontag, Susan (1991): Alice im Bett. Stück in acht Szenen. (= Alice in bed ). Ins Deutsche übersetzt von Wolfgang Wiens. Frankfurt am Main. Verlag der Autoren (Theaterbibliothek).

Sontag, Susan (1993): Der Liebhaber des Vulkans. Roman. (= The vulcano lover ). Aus dem am. Englisch von Isabell Lorenz. Frankfurt am Main. Fischer-Taschenbuch-Verlag, 2003 (Fischer-Taschenbücher, 10668).

Sontag, Susan (2002): In Amerika. Roman. (= In America ). Aus dem am. Englisch von Eike Schönfeld. München. Hanser.

Sontag, Susan (2003): Das Leiden anderer betrachten. (= Regarding the pain of others ). Ins Deutsche übersetzt von Reinhard Kaiser. Frankfurt am Main. Fischer-Taschenbuch-Verlag, 2005 (Fischer-Taschenbücher, 16480).

Sontag 2003 – Krankheit als Metapher & Aids

Sontag, Susan (2005): Worauf es ankommt. Essays. (= Where the stress falls ). Aus dem am. Englisch von Jörg Trobitius. München. Hanser.

Sontag, Susan (2008): Zur gleichen Zeit. Aufsätze und Reden. Herausgegeben von Paolo Dilonardo und Anne Jump. Ins Deutsche übersetzt von Reinhard Kaiser. München. Hanser.

Sontag, Susan; Hodgkin, Howard (1991): So leben wir jetzt. Aus dem am. Englisch von Karin Graf. Zürich. Parkett/Der Alltagkett-Verlag.

Weiterführende Literatur

Börsenverein des Deutschen Buchhandels (Hg.) 2003 – Susan Sontag

Börsenverein des Deutschen Buchhandels (Hg.) (2003): Susan Sontag. Ansprachen aus Anlass der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels. Frankfurt am Main. MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels (Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 2003).

Faber, Richard (2006): Avancierte Ästhetin und politische Moralistin. Die universelle Intellektuelle Susan Sontag. Würzburg. Königshausen und Neumann.

Focke, Wenda (2007): … dies Hoffnungsfremdland … Leben und Werk von Heinrich Mann, Klaus Mann, Elisabeth Kübler-Ross, Annemarie Schimmel, Susan Sontag, Sándor Márai, Antoine de Saint-Exupéry. Konstanz. Hartung-Gorre.

Leibovitz, Annie (2006): A photographer's life. 1990 - 2005. Herausgegeben von Mark Holborn. München. Schirmer Mosel.

Nöstlinger, Schmitzer (Hg.) 2007 – Susan Sontag

Nöstlinger, Elisabeth; Schmitzer, Ulrike (Hg.) (2007): Susan Sontag. Intellektuelle aus Leidenschaft. Eine Einführung. Wien. Mandelbaum-Verlag.

Schreiber, Daniel (2007): Susan Sontag. Geist und Glamour. Biographie. Berlin. Aufbau.

Bildquellen

  • Börsenverein des Deutschen Buchhandels
  • Die Kinokritiker
  • Binario loco
  • Toni Sant's Blog
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung
  • Istituto storico della Resistenza e della società contemporanea
  • Cajón de Sastre
  • Lezzetin İzinde
  • Biografías y Vidas
  • New York News & Features

(Original-URLs von 2008, auch wenn nicht mehr verfügbar)

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Biografie über Susan Sontag : Von Metaphern umgeben

Historiker Benjamin Moser legt ein tiefes Psychogramm der New Yorker Intellektuellen vor. Sein Buch zeigt auch, wie gegenwärtig ihr Werk ist.

Susan Sontag in ihrem New Yorker Appartement.

Susan Sontag, 1995 in ihrem New Yorker Appartement Foto: Sophie Bassouls/Leemage/imago

In diesem seltsamen Jahr 2020, in dem Covid-19 in die Welt kam und in dem die Pandemie immer wieder neu ausgedeutet wird – als Mahnmal zur Läuterung der klimasündigenden Menschheit, als Verschwörungskonstrukt , als Wahlkampfhelfer Donald Trumps, als Wahlkampfhelfer Joe Bidens –, kommt einem wohl vor allem ein Aufsatz von Susan Sontag in den Sinn: „Krankheit als Metapher“ aus dem Jahr 1977.

Sontag schrieb darin über Krebs. Sie plädierte dafür, Krebs ausschließlich als physiologische Krankheit zu verstehen und nichts in den Befund hineinzuinterpretieren, etwa „daß Krebs eine Krankheit unzureichender Leidenschaft sei, die diejenigen befalle, die sexuell unterdrückt, gehemmt, unspontan sind und unfähig, Wut auszudrücken“.

Während der Hochphase von Aids beschrieb Sontag erneut, wie HIV-Infektionen dämonisiert würden, wie sie als Bestrafung für „deviantes“ sexuelles Verhalten oder Drogenkonsum interpretiert würden („Aids und seine Metaphern“). Die Liste der Krankheiten, die von Ideologien in Beschlag genommen wurden, kann man beliebig erweitern: Epilepsie, Schizophrenie, Tuberkulose. Nun Corona. Auch die neue Seuche kann nicht einfach nur die Seuche sein.

Die Beziehung zwischen dem „Ding an sich“ und seiner Symbolik, zwischen dem Eigentlichen und dem Uneigentlichen war eines der Lebensthemen von Susan Sontag, als solches zieht es sich auch durch die fast 1.000-seitige Biografie von Benjamin Moser, die nun erstmals auf Deutsch vorliegt. Für das englische Original erhielt der US-amerikanische Historiker den Pulitzer-Preis.

Tiefgreifendste Erfahrung

Es ist die bislang ausführlichste Biografie über Sontag, jener so schillernden wie umstrittenen New Yorker Intellektuellen-Diva, die vor allem mit ihren Essays und Kulturkritiken ( „Anmerkungen zu Camp“ , „Über Fotografie“ , „Gegen Interpretation“ ) Berühmtheit erlangte. Moser setzt bei den Großeltern ein, kommt über die Weltreisen ihrer Eltern zur Kindheit Susans, um dann ihre Position in den Linksintellektuellen-Zirkeln New Yorks auszuleuchten.

Für dieses hippe New York der 1960er bis 1990er Jahre wurde Sontag selbst zur Symbolfigur. Was sie in „Anmerkungen zu Camp“ geschrieben hat, so Moser, lässt sich auch auf sie münzen. „Camp sieht alles in Anführungsstrichen: Nicht eine Lampe, sondern eine ‚Lampe‘; nicht eine Frau, sondern eine ‚Frau‘“. Anders gesagt: Alles wird ständig zur Metapher. In dem Sinne will Moser beides ergründen: Susan Sontag und „Susan Sontag“. Die Person und das Icon.

Moser legt hier ein irre detailversessenes Psychogramm vor. Die Kindheit ist für Susan von der Abwesenheit der Eltern geprägt; ihr Vater Jack Rosenblatt stirbt, als sie fünf ist, ihre Mutter Mildred Rosenblatt ist Alkoholikerin und oft nicht da. Die „tiefgreifendste Erfahrung“ dieser Zeit sei „Gleichgültigkeit“ gewesen, schreibt sie später. Um jeden Funken Beachtung musste sie kämpfen.

Einige der Hauptthesen der Biografie basieren auf den Folgen dieser frühen Prägung: Das Gefühl der Unsicherheit und der Unzulänglichkeit habe Sontag nie losgelassen, so Moser, auch nicht, als sie längst eine Autorin von Rang war. „Sie entsprach (…) fast bis zur Karikatur der psychologischen Beschreibung erwachsener Kinder von Alkoholikern, in all ihren Schwächen – wie in all ihren Stärken“, schreibt er.

Ihr unempathisches, zum Teil tyrannisches Verhalten (etwa gegenüber ihrer Freundin, der Starfotografin Annie Leibovitz ) erklärt Moser sich so. Auch, dass sie sich als Schriftstellerin nie respektiert gefühlt habe: Sontag war zeitlebens extrem gekränkt, dass sie vor allem als Essayistin gesehen wurde. Im Verhältnis zu ihrem Sohn David Rieff, das zunächst fast symbiotisch, dann distanziert ist, wiederholt sich die eigene Geschichte in der nächsten Generation.

Die Susan Sontag ohne Anführungsstriche lernt man sehr gut kennen. Jede Beziehung, die sie mit Männern und Frauen hatte, wird minutiös geschildert, zum Teil in Seitensträngen fast zu ausführlich nachverfolgt. Menschlich kommt Sontag dabei oft so rüber, wie Salman Rush­die sie einmal beschrieben hat: „Eigentlich war sie zwei Su­sans, die gute und die böse. Die gute Susan war brillant, witzig, loyal und einfach großartig, die böse Susan hingegen konnte ein gnadenloses Biest sein.“

Aber Moser ist auch sehr genau, wenn er über Sontag als öffentliche politische Person schreibt. Einerseits war sie bewundernswert in ihrem Engage­ment für verfolgte Intellektuelle, etwa als sie besagtem Salman Rushdie 1989 bei Verhängung der Fatwa als PEN-Präsidentin augenblicklich zur Seite sprang. Später inszenierte sie unter Lebensgefahr in Sarajevo im Belagerungszustand „Warten auf Godot“, sie verhalf auch dort Leuten zur Flucht.

Politische Positionen

Andererseits blieb sie in ihren Äußerungen teils ein Rätsel. Nachvollziehbar verteidigte sie 1999 den Kosovo-Einsatz der Nato: „Nicht jede Gewalt ist gleichermaßen verwerflich. Nicht jeder Krieg gleichermaßen ungerecht“, schrieb sie da , sie verurteilte da den Antiamerikanismus der Linken: „Die Rechte ist gegen Einwanderer“, schrieb Sontag, „die Linke gegen Amerika.“ Gerade jener antiamerikanische Reflex aber griff bei ihr ausgerechnet nach 9/11, als sie zwei Tage nach den Angriffen im New Yorker einen völlig empathielosen Kommentar schrieb . Ähnlich erratisch ihre späte Position zu Israel. Lange war die Jüdin Sontag sehr klar solidarisch mit Israel, um sich 2004 von ihrer Freundin Nadine Gordimer dazu hinreißen zu lassen, Israel als „Apartheid-Staat“ zu beschreiben.

Benjamin Moser: „Sontag. Die Biografie“. Aus dem Englischen von Hainer Kober. Penguin Verlag, München 2020, 928 Seiten, 40 Euro

Susan Sontag: „Wie wir jetzt leben“. Aus dem Englischen von Kathrin Razum. Hanser Verlag, München 2020, 128 Seiten, 20 Euro

Kleine Makel gibt es aber auch in „Sontag“. Gerade weil die Biografie angenehm kritisch geraten ist, irritiert es, wenn zwischendurch unvermittelt immer mal wieder auf ihre herausragende Stellung hingewiesen werden muss. Oder wenn beim Lesen der Eindruck entsteht, Sontag umgebe eine Aura.

Auch einige nicht nachvollziehbare Wiederholungen finden sich in dieser deutschen Ausgabe. Das fällt deshalb kaum ins Gewicht, weil die Biografie so gut und tief recherchiert ist.

Dass Sontag auch als Schriftstellerin teils brillant sein konnte, zeigt der ebenfalls gerade erschienene Erzählungsband „Wie wir jetzt leben“, der zwischen 1984 und 1992 entstandene Prosastücke enthält. Allein die Short Story über den Besuch der jungen Sontag bei Thomas Mann im kalifornischen Exil („Wallfahrt“) lohnt den Kauf – wie die intellektuellen Jungmenschen da der stocksteifen literarischen Majestät Thomas Mann live begegnen, das ist witzig geschrieben, das zeigt auch den Humor Sontags (der in Mosers Biografie eher latent durchschimmert).

Stilistisch groß ist die Titelerzählung „Wie wir jetzt leben“ (1986), die von einem Freundeskreis handelt, in dem sich offenbar jemand mit einem Virus infiziert hat. Man ahnt, welches Virus es ist. Genannt wird es nicht. In der Auslassung, so lernt man, wird manchmal sehr viel mehr erzählt als in den Metaphern und Bildern, mit denen wir uns tagtäglich umgeben.

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Susan Sontag

Krankheit als Metapher Broschiert – 1. Januar 1996

  • Sprache Deutsch
  • Herausgeber FISCHER Taschenbuch
  • Erscheinungstermin 1. Januar 1996
  • ISBN-10 3596238234
  • ISBN-13 978-3596238231
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Produktinformation

  • Herausgeber ‏ : ‎ FISCHER Taschenbuch; 7., Aufl. Edition (1. Januar 1996)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3596238234
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3596238231
  • Nr. 35,304 in Psychologie & Hilfe (Bücher)

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Mit den Augen Susan Sontags: Metaphern im Umgang mit COVID-19 Through the eyes of Susan Sontag: Metaphors for Covid-19

Author information, affiliations.

Zeitschrift für Ethik und Moralphilosophie , 01 Jan 2021 , 4(1): 213-229 Language: deu PMCID: PMC8072092

Abstract 

Free full text .

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Language: German | English

Mit den Augen Susan Sontags: Metaphern im Umgang mit COVID-19

Through the eyes of susan sontag: metaphors for covid-19, henriette krug.

University of Applied Sciences and Medical University, Fakultät Gesundheitswesen, Medical School Hamburg, Am Kaiserkai 1, 20457 Hamburg, Deutschland

In der Erfahrung, Kommunikation und Bewältigung von Krankheit spielen Metaphern eine wichtige Rolle: Als Denkkonzepte spiegeln sie zugrundeliegende Haltungen gegenüber den durch sie beschriebenen Vorgängen wider. Susan Sontag hat mit ihrem Essay „Illness as Metaphor“ nachhaltig die moralisch kritischen Implikationen einer unreflektierten Metaphernverwendung im Umgang mit Erkrankung aufgezeigt, indem sie deren stigmatisierende und hierin zusätzlich belastende Wirkung für Erkrankte reflektiert.

In der gegenwärtigen Situation der Covid-19-Pandemie trifft ein bisher unbekanntes Virus mit der Macht und Dynamik der Globalisierung auf die hierauf nicht vorbereiteten spätmodernen Gegenwartsgesellschaften, die nun nach Erklärung und Sinnzuschreibung suchen. Auch hier fungieren Metaphern als Denkkonzepte und Vehikel von Interpretation. Im Rückgriff auf die Perspektive Susan Sontags und ihren Appell für einen entmystifizierten Umgang mit Krankheit geht dieser Beitrag folgenden Fragen nach: Welche Bilder werden in der Berichterstattung über CoV-2 vermittelt? Welche Einstellung gegenüber Gesundheit und Krankheit wird mit den Metaphern transportiert, und welche Lebenshaltung liegt dieser zugrunde? Welche Einsichten für einen gesunden Umgang mit Covid-19 und Krankheit generell ergeben sich, wenn man die Pandemie aus ihren Metaphern und zugrundliegenden Denkkonzepten herausschält?

Metaphors play an important role in the experience, communication and management of diseases: They are a constitutive psychological tool in understanding complex issues and they influence the cognitive conceptual structures we use in order to interpret them. In her powerful essay “Illness as Metaphor” Susan Sontag reflects on the moral implications of an uncritical use of metaphors for diseases that may disgrace and stigmatise, and thus evoke additional burden, to sick persons.

In the current situation of the Covid-19 pandemic, metaphors are used as means of explanation and interpretation, too. By adopting Sontag’s demystifying perspective, the essay raises the following questions: Which metaphors are used in the public media for describing Covid-19? Which underlying attitude towards health, illness and life is communicated through this use? Regarding a healthy, rational handling of Covid-19 as well as illness in general: What insights will remain if we dispel metaphors and their underlying modes of thinking?

Einführung: COVID-19 mit der Perspektive Susan Sontags

Fragestellung: metaphernbildung bei covid-19.

Aktuell steht die Welt unter dem Eindruck der COVID-19-Erkrankung (Covid-19), ausgelöst durch das Virus SARS-CoV-2 (CoV-2). Die Menschen der spätmodernen Gegenwartsgesellschaften erleben sich mit einer Gefahr für ihr Leben konfrontiert, auf die sie mental wie institutionell nicht vorbereitet waren: Ein mikroskopisch kleines Virus breitet sich strukturanalog zu der Effizienz und Geschwindigkeit der global vernetzten Welt grenzüberschreitend aus, hebelt grundsätzliche Gewissheiten und Routinen aus und legt weltweit den Alltag lahm. Dieses Geschehen wird intensiv wissenschaftlich wie gesellschaftlich kommuniziert und diskutiert. Hierbei sind in vielen Kommunikationsbereichen Metaphern als Denkkonzepte und Vehikel von Interpretation im Einsatz. Susan Sontag schrieb 1978 mit ihrem Essay „Krankheit als Metapher“ 1 einen bis heute vielzitierten Text, in dem sie sich kritisch mit den Auswirkungen einer metaphorischen Deutung und Überhöhung von Krankheit auseinandergesetzt hat. Angestoßen durch diese Perspektive soll in diesem Beitrag die Metaphorik in der gegenwärtigen medialen Diskussion im Zusammenhang mit Covid-19 vorgestellt und daraufhin befragt werden, welche Anliegen und Affekte und welche grundlegende Einstellung der Gesellschaft gegenüber Gesundheit und Krankheit darin transportiert werden. 2 Im Hinblick auf die Wirkmacht von Metaphern schließt sich eine kritische Reflexion an: Insofern Gesundheits- und Krankheitserleben eng verknüpft sind mit dem Lebensstil und der Frage nach dem guten oder gelingenden Leben, d.h. der Frage, „wie zu leben ist“ (Steinfath 1998 :14), ermöglicht die genauere Betrachtung der Metaphorik, die eine Gesellschaft in diesem Zusammenhang verwendet, das Erkennen wie das kritische Reflektieren der Denkweisen über die hierin kommunizierten Bedingungen guten bzw. gesunden Lebens. Dies führt entlang der Perspektive Susan Sontags zur abschließenden Frage, welche Einsichten für einen gesunden Krankheitsumgang sich ergeben, wenn man die Pandemie aus ihren Metaphern und zugrunde liegenden Denkkonzepten herausschält.

Krankheit und Metapher

Metaphern begegnen ubiquitär im menschlichen Sprachgebrauch. Gemäß der an die aristotelische Metapherndefinition anknüpfenden Substitutionstheorie besteht eine Metapher im Austausch eines Wortes durch ein fremdes Wort und stellt eine Verwandtschaft her zwischen dem mit dem Wort ursprünglich bezeichneten und dem metaphorisch beschriebenen Objekt (Kurz 2009 ). An seinem neuen Ort ersetzt und illustriert dieses das ursprüngliche Wort, oder es bildet einen Begriff für Dinge, für die eine eigentliche Formulierung lexikalisch fehlt. Nach interaktionstheoretischen Ansätzen ist bei der Verwendung von Metaphern über dieses Verständnis einer rein sprachlichen Ausdrucksform hinausgehend zudem deren Kontextualität und Situativität zu berücksichtigen. So sind sie immer nur als Teil und Funktion der jeweiligen Situation zu verstehen, in die hinein sie gesprochen werden: „Es gibt keine sprachliche Bedeutung an sich, sondern nur in bestimmten Situationen, für bestimmte Sprecher und Hörer, für bestimmte Absichten. Wenn wir uns die Bedeutung eines Wortes klar machen, müssen wir uns seine Verwendung klarmachen.“ (Kurz 2009 : 14) Anliegen und Wirkung des Metapherneinsatzes bestehen somit nicht nur darin, illustrativ bestimmte Bilder oder Assoziationen vor dem inneren Auge hervorzurufen und so Kommunikation reicher und effizienter zu gestalten, sondern vielmals „vor allem darin, eine effektive Einstellung zu erzeugen“ (Kurz 2009 : 26). Lakoff und Johnson beschrieben Metaphern als Denkkonzept und psychologisches Phänomen, das menschliche Kognitionsprozesse und -strukturen sowohl spiegelt als auch formt (vgl. die „conceptual metaphor theory“, CMT, in Lakoff und Johnson 1980 ). Demnach sind Metaphern konstitutiv für das Denken und Verstehen abstrakter und komplexer Themen und haben hohes Erklärungs- und Überzeugungspotenzial in vielschichtigen Zusammenhängen. So sind sie z.B. im Kontext von wissenschaftlicher Theoriebildung und Fachsprache ebenso ein bewährtes Denk- und Kommunikationsmedium wie in der Wissensvermittlung an Laien (vgl. Biere und Liebert 2013 ). In einer Linie mit dieser Theorie konnte in Studien gezeigt werden, dass unsere Denkprozesse durch den Einsatz von Metaphern beispielsweise im Umgang mit sozialpolitischen Fragestellungen, Krankheitserleben oder emotionalen Erfahrungen beeinflusst werden, ebenso unsere Grundeinstellung und Entscheidungsprozesse (Thibodeau et al. 2019 ). Somit ist davon auszugehen, dass Metaphern eine wichtige Rolle zukommt für die Art und Weise, wie wir kulturspezifisch neue, komplexe Themen aufnehmen und verarbeiten (vgl. z.B. Musolff 2012 ). Andersherum kann die Untersuchung der angewandten Metaphorik Einsicht vermitteln in die zugrundeliegenden kognitiven Prozesse in der Wahrnehmung der Lebenswirklichkeit.

Krankheit ist ein mehrdimensionales Geschehen und hat immer auch eine soziale Gestalt. In ihrer sozialen Gestalt werden Krankheitsbilder über ihre bloße physische Erscheinungsform hinaus in ihrer Auswirkung und Bedeutung für die betroffenen Individuen wie ihr Sozialgefüge gedeutet (vgl. z.B. Hanses und Richter 2011 ). Dabei bietet das Erleben von Krankheit ein weites Feld für Projektionen, in deren Beschreibungen Metaphern ein wichtiges Vehikel für Deutungsmuster bilden.

Die wissenschaftliche wie gesellschaftliche Kommunikation über Krankheit, Gesundheit und Medizin, ebenso auch konkrete Gesprächssituationen zwischen Arzt und Patient, sind dementsprechend reich an Metaphern (vgl. z.B. Hodgkin 1985 , Schachtner 2001 , Kamps 2004 , Bauer 2006 ; Marron et al. 2020 ). Sie transportieren sowohl die je kulturell geprägten Vorstellungen und Erlebnisqualitäten von der Erkrankung selbst als auch Bilder von den durch sie ausgelösten Emotionen, Phantasien und Anliegen. So vermitteln sie implizit Einsicht in die Denkweise, mit der Menschen das Themenfeld Krankheit und Gesundheit angehen und damit einen Einblick in die zugrundeliegende Lebenseinstellung. Insbesondere im Bereich der narrativen Medizin besteht ein hohes Bewusstsein für die grundlegende und konstruktive Bedeutung einer metaphorischen Verständigung (Coulehan 2003 , Kamps 2004 ). So kann eine reflektierte Metaphernverwendung positiv zum Verstehen wie Verarbeiten von Krankheit beitragen und sich so gesundheitsförderlich auswirken (Schachtner 2001 ). Ebenso wissen wir, dass – insbesondere bei unbewusst eingesetzten Metaphern – negative Implikationen hervorgerufen werden können, so dass ein sprachsensibler Einsatz geboten ist (Hodgkin 1985 , Coulehan 2003 ). Dies gilt auch im Hinblick auf ihre kulturelle Kontextualität und die hiermit gegebene Anfälligkeit für Missverständnisse (Masukume und Zumla 2012 ). Marron et al. ( 2020 ) analysieren das zwiespältige Potenzial der im onkologischen Kontext vielfach verwendeten Kriegs- bzw. Kampfesmetaphorik: Neben positiven Aspekten wie Verständlichkeit, Ausdruck der Dringlichkeit, Handlungsfähigkeit und möglicher Sinnstiftung sind bei der Rede vom Krieg oder Kampf gegen eine Erkrankung auch negative Effekte wie die implizite Eröffnung der Kategorien von Sieg und Niederlage (die Genesenden als Sieger, die Kranken als Verlierer) oder unangebrachte Sorglosigkeit zu berücksichtigen, wenn unter dem Eindruck dieser Metapher vom Vorhandensein bereits wirksamer Kampfesstrategien und -ausstattung ausgegangen wird. Im Hinblick auf die onkologischen Erfahrungen mit der Verwendung dieser Metapher ist das Urteil ambivalent: „Use war metaphors with caution; they are an ethical minefield“ (Marron et al. 2020 : 2).

Susan Sontag schrieb mit ihrem Essay „Krankheit als Metapher“ einen nachhaltig wirksamen metaphernkritischen Text über die sozial-gesellschaftliche Dimension von Krankheit. Darin zeigte sie die jeweiligen Gefühlsphantasien und sprachlichen Bilder auf, die sich historisch in der Literatur mit dem Begriff von Krankheit verbinden und in den sozialen Umgangsformen mit bestimmten Erkrankungen – dargelegt anhand der Diagnosen Tuberkulose und Krebs – mitteilen. Sie konstatierte eine metaphysische und moralische Aufladung von Erkrankungen, insbesondere von solchen, die als medizinisch noch unklar und nicht heilbar wahrgenommen werden, und erklärte diese menschliche Neigung vor dem Hintergrund der Grundprämisse einer allheilenden Medizin. Solange eine Krankheit als unverstanden und als nicht therapierbar gelte, werde sie als unheimlich und geheimnisvoll mystifiziert: „Eine solche Krankheit ist per se mysteriös.“ (Sontag 2016 :10) In ihrem Text fokussiert sie auf die Gefahr solch einer metaphysischen Überhöhung und den hiermit oftmals verbundenen Straf- und Schuldzuweisungen an von Krankheit Betroffene. Sie legt die suggestive wie schädigende Wirkung eines unreflektierten Metapherngebrauchs in Form von zusätzlicher Stigmatisierung und moralischer Belastung dar und tritt ihr entgegen, indem sie die den Metaphern zugrundeliegende und diese formende Denkweise gegenüber Medizin und Krankheit aufdeckt und kritisiert: „Solange eine besondere Krankheit als ein bösartiger, unbezwingbarer Feind und nicht einfach als Krankheit behandelt wird, werden die meisten Menschen mit Krebs in der Tat demoralisiert sein, wenn sie erfahren, was für eine Krankheit sie haben“ ( 2016 :11). Mit ihrem Essay versucht sie, diese Verbindung von Krankheit und Metapher zugunsten eines unverstellten Blickes und gesunderen Umganges mit einer Erkrankung aufzubrechen: „Zeigen will ich, daß Krankheit keine Metapher ist und die ehrlichste Weise, sich mit ihr auseinanderzusetzen – und die gesündeste Weise, krank zu sein –, darin besteht, sich so weit wie möglich von metaphorischem Denken zu lösen, ihm größtmöglichen Widerstand entgegenzusetzen.“ (Sontag 2016 : 9).

Blieb Sontags kritische Auffassung der Metaphernverwendung zwar ihrerseits keineswegs unwidersprochen (vgl. z.B. Clow 2001 oder Coulehan 2003 ), so hat sie in jedem Fall nachhaltig das Bewusstsein für einen sprach- und kultursensiblen Umgang mit sprachlichen Bildern im Zusammenhang von Krankheit, Gesundheit und deren Deutung geschärft. Zusammengefasst wird angesichts der prägenden wie persuasiven Macht von Metaphern und der von Susan Sontag aufgezeigten potenziell schädigenden Auswirkungen von metaphorischer Rede über Krankheit deutlich, wie wichtig es ist, Sprachbilder im Bereich von Gesundheit und Medizin kritisch zu reflektieren und solchermaßen sensibilisiert einzusetzen, dass schädigende Konsequenzen im Umgang mit Kranken vermieden werden, gesundheitsförderliche Implikationen sich aber voll entfalten können.

Metaphern zu Covid-19: Welche Grundhaltung und Anliegen werden erkennbar?

In der medialen Kommunikation über CoV-2 und seine Auswirkungen auf die Lebenswirklichkeit wird eine Vielzahl von Metaphern in unterschiedlicher, sich gegenseitig beeinflussender Funktion verwendet. Als ein zunächst primär naturwissenschaftliches Themengebiet sind in der Berichterstattung über CoV-2 im weiteren Sinne wissenschaftsjournalistische Inhalte aus Biologie, Infektiologie und Epidemiologie zu transportieren. Im Wissenschaftsjournalismus fungieren Metaphern als etablierte „probate kognitiv-sprachliche Mittel der Wissensvermittlung“ (Bischl 2013 : 103). Sie werden hier bewusst als Erklärungsmodelle und Denkkonzepte zur Unterstützung von Verstehensprozessen eingesetzt und nehmen dabei ggf. Sprachbilder auf, die im wissenschaftlichen bzw. medizinisch-ärztlichen Kontext bereits verwendet werden. Bei der Beschreibung der psychosozialen, (gesundheits)-politischen und sozioökonomischen Implikationen innerhalb der Gesellschaft kommt Metaphern neben dieser Erklärungsfunktion zusätzlich eine Spiegel- wie Prägefunktion zu: sie reflektieren einerseits die Wahrnehmung und Erlebnisqualität des Pandemiegeschehens innerhalb der Bevölkerung, indem sie dort kursierende interne Auffassungen und Interpretationen aufgreifen und kommunizieren, prägen aber andererseits auch zugleich Haltungen und Einstellungen in menschlichen Denkprozessen (Thibodeau et al. 2019 ), wenn sie als externe Interpretationsmodelle aufgenommen und internalisiert werden. Insofern werden die im Folgenden aufgeführten Metaphern als Ausdrucksform eines medial vermittelten wechselseitigen Prozesses aus externen Erklärungs- und Interpretationsmustern und internen Denk- und Verarbeitungskonzepten verstanden, die als situative individuelle wie kollektive Verarbeitungskonstrukte die Sicht- bzw. Verhaltensweisen der Gesellschaft im Umgang mit der Pandemie spiegeln, formen und auch antizipatorisch bestimmen.

Die Welt wird angegriffen: Covid-19 als ungeheuerlicher Gegner

In der gesellschaftlichen, politischen aber auch fachlich-medizinischen Berichterstattung über CoV-2 begegnet vielfach die Metaphorik von Angriff 3 , Krieg 4 und Kampf 5 . Dementsprechend erscheint in verschiedenen medialen Darstellungen und Zitaten das Virus als eine mikroskopisch kleine Macht, die heimtückisch in einem Zero-Day-Angriff weltweit die unvorbereitete Menschheit befällt und zur globalen Gefahr wird. Die sich verbreitende Krankheit ist neu: Der gegnerische Eindringling CoV-2 kann diverse bedrohliche Symptome hervorrufen, auf individuell-körperlicher Ebene vor allem Atemnot bis hin zum Tod, auf globaler Ebene Stillstand und wirtschaftlich-sozialen Notstand. Weitere unheimliche Kennzeichen sind die hohe, unkontrollierte Geschwindigkeit seiner Ausbreitung. Die Menschen erleben hierin einen sich unaufhaltsam verbreitenden Verlust der Kontrolle über ihre bisher wahrgenommene gesundheitliche Sicherheit und Routine. Als akute Reaktion resultieren Verunsicherung und Angst, verbunden mit dem Ruf nach Abwehr und Verteidigung 6 : „Mehr Soldaten im Kampf gegen Corona in Berlin.“ 7 Es gilt, mit Forschungsprojekten und gesundheitspolitischen Strategien das Virus in seiner aggressiven Infektiosität zu bekämpfen, um die Kontrolle über den Gesundheitsstand der Bevölkerung zurückzugewinnen. 8 Doch solange geeignete Waffen wie Impfstoff oder passender Virustatika fehlen 999 , drängt sich das Bild eines ungeheuerlichen, weil übermächtigen Gegners auf. 9

Gemäß Sontags Erklärung muss das Coronavirus geradezu als Einladung zu metaphorischer Ausdeutung und Überhöhung wirken, da es nicht nur als bisher unbekannt und untherapierbar gilt, sondern durch seine globale Verbreitung zudem ein „kollektives Unglück“ (Sontag 2016 : 52) darstellt und zusätzliches Gewicht erhält. Den Beschreibungen von CoV-2 als gegnerischem Angriff auf die Gesundheit und das Leben der Menschen korrespondiert der Kampfaufruf zur Verteidigung. Die Angegriffenen treten aus der passiven Opfer- in die aktiv-kämpferische Rolle mit dem Ziel, die Kontrolle über ihre gesundheitliche Sicherheit zurückzugewinnen. 10 Neben dem Verteidigungswunsch gegenüber der vitalen Gefahr wird – wie bereits Sontag als Grundprämisse der Metaphernbildung über Krankheiten herausstellte – deutlich, wie auch heute die Überzeugung von einer überaus erfolgreichen Medizin Urheberin metaphorischer Deutung ist. Die Metaphern von Kampf und Krieg zeigen die angesichts der Unterminierung dieser Prämisse empfundene Aggression wie Dringlichkeit einer Entgegnung: Bis dato prägte der Eindruck einer anhaltenden Erfolgsgeschichte mit ständiger Expansion von Wissen und Therapieerfolgen die gesellschaftliche Perspektive auf Medizinwissenschaften, Gesundheit und Krankheit. Das kontinuierlich zunehmende Potenzial der Medizin, Krankheiten in ihrem Auftreten kontrollieren und verhindern zu können, einhergehend mit dem seit Jahren messbaren Ansteigen von Gesundheitsstandards und Lebenserwartung in der Bevölkerung, hat allgemein die Vorstellungskraft gemindert, im Leben mit dem Auftreten von schwerer Krankheit zu rechnen und die Bereitschaft gesenkt, diese im eigenen Lebensentwurf zu tolerieren. Das gilt besonders im Hinblick auf Infektionskrankheiten, deren Gefährdungspotenzial für die Industrienationen durch die dortige Verfügbarkeit zahlreicher suffizienter Pharmaka extrem gesunken ist.

Nicht nur die Perspektive auf Krankheit und Gesundheit ist geprägt von Kontroll- und Verfügbarkeitsdenken, auch der Blick auf das Ende menschlichen Lebens: Die Intensivmedizin vermag auf vielfache Weise in den Sterbeprozess einzugreifen und den Todeseintritt zu verzögern oder gar zu verhindern. Die meisten Menschen sterben in medizinischen Einrichtungen, d.h. der Sterbeprozess ist von Hospitalisierung und Medikalisierung gekennzeichnet und kontrollier- wie verhandelbar geworden. 11 In der offiziellen Einteilung von Sterblichkeitsursachen in der Gesundheitsberichterstattung des Bundes bildet sich dieser Gedanke der Verhandelbarkeit des Todes in der Kategorie vermeidbarer Sterbefälle ab: „Als vermeidbar werden vielfach Sterbefälle mit ausgewählten Todesursachen bezeichnet, von denen angenommen wird, dass sie (in einem bestimmten Altersfenster) bei angemessener Behandlung und Vorsorge im Prinzip hätten verhindert werden können.“ (Gaber und Wildner 2011 : 43). Die derzeit mit den Präventionsmaßnahmen einhergehenden Einschränkungen des öffentlichen wie privaten Lebens werden mit der Verminderung bzw. Vermeidung weiterer Infektionen durch Cov-2 begründet, ein Sterben an Covid-19 gilt damit als verhinderbar. In diesen gesundheitspolitischen Kategorien zum Sterben wird zusätzlich deutlich, in welchem Maß Leben und Gesundheit als selbstverständlich verfügbar und modulierbar angesehen werden. „Gesundheit und Krankheit erscheinen der modernen Medizin immer weniger als Geschicke, als Gegebenheiten, sondern immer mehr als Resultate der eigenen Handlungen, ja als Erzeugnisse des eigenen Willens.“ (Maio 2014 : 20)

Die im Selbstverwirklichungs- und Optimierungsdenken verortete Rede vom gelingenden Leben katalysiert diese Sichtweise zusätzlich, da Gesundheit hierfür als unverzichtbare Grundvoraussetzung gilt, Krankheit hingegen als Entwertung oder Diebstahl (Schneider-Flume 2002 : 85 ff.). „Der moderne Mensch ist fest davon überzeugt, dass es nichts gibt, womit man sich heute abzufinden hat.“ (Maio 2014 : 13) Die frühere Jahrhunderte prägenden Gedanken von einer grundsätzlichen Unverfügbarkeit oder einem Geschenkcharakter des menschlichen Lebens sind in der spätmodernen Lebenshaltung stark in den Hintergrund getreten. Damit ist es schwierig geworden, das Aufkommen von unkontrollierbarer Erkrankung zu ertragen. Krankheit kommt einem Versagen des menschlich-medizinischen Potenzials gleich. Die Bedrohung menschlichen Lebens durch das Virus CoV-2 setzt dieser Sichtweise von der Verfügbarkeit und Sicherheit gesunden, gelingenden Lebens eine klare Grenze – und erscheint so den Menschen in zweifacher Hinsicht als Angriff und Provokation, denn Cov-2 gefährdet die mentale wie die physische Verfasstheit. Die Vorstellung vom ungeheuerlichen und überraschend angreifenden Gegner erscheint als das passende Bild, der Aufruf zu Verteidigung und Kampf sind die metaphorische Antwort.

Die Welt ist schuldig: Deutungen von Covid-19 als Mahnung und Strafe

Wie jegliches Erleben von Erkrankung oder Unfall Fragen nach der Ursache provoziert (Warum kam es dazu? Warum ich? Warum nicht jemand anderes? Warum jetzt?), entfacht auch Covid-19 eine Suche nach Gründen. In der Berichterstattung hierüber ist angesichts der Pandemiesituation die Welt als Ganze im Blick. Die Ausbreitung des Virus ist der Geschwindigkeit und den Verkehrswegen der global vernetzten Welt gefolgt, so dass sie inzwischen als ganze infiziert erscheint und die Symptome von Covid-19 zeigt. 12 Im Kontext der Ursachensuche begegnet das mythisch-religiöse Bild von Sünde und Strafe. Die rasante Verbreitung von CoV-2 führt uns mahnend die riskante Seite der Globalisierung vor Augen: Hier wehrt sich die überstrapazierte und ins Ungleichgewicht geratene Natur gegen weitere Ausbeutung, indem sie selber zur Gefahr wird. 13 Unter den von Menschen geschaffenen Bedingungen des globalisierten Marktes mutierte als Strafe ein ursprünglich tierisches Virus und wird deren Betreibern gefährlich. Es geht nicht um Schuldzuweisung an betroffene Einzelpersonen mit Verweis auf ihre gesundheitliche Selbstverantwortung. In der Pandemie wird die Menschheit in ihrer Kollektivität adressiert und als globale Gemeinschaft schuldig gesprochen. Zudem bringt die hohe Infektiosität des Virus und die hiermit verbundene soziale Verantwortung in der Prävention den Menschen ihre Relationalität verstärkt zu Bewusstsein. Mit der weltweiten Isolierung und wirtschaftlichen Regression sühnt sie nun metaphorisch die politisch-ökonomischen Auswüchse der kapitalistischen Leistungsgesellschaften mit ihrer Gier und Notwendigkeit zu beständigem Wachstum und Markterschließung: „Coronavirus: Die Seuche als Strafe Gottes.“ 14

Wenn das Denken über Gesundheit und gelingendes Leben dominiert wird vom Glauben an deren Kontrollier-, Plan- und Machbarkeit, dann muss eine unvorhergesehene sowie unklare und schwer steuerbare Erkrankung wie Covid-19 als willkürlich und befremdend, ja sinnwidrig erscheinen. Das provoziert die Forderung nach einer Erklärung. Hier ist der Punkt, an dem die Aufladung der Erkrankung mit Moral beginnt: Unter der Vorstellung von Krankheit als Versagen ist die Schuld bei den Menschen selbst zu suchen, d.h. angesichts der Pandemiesituation dem Kollektiv der global vernetzten Menschheit. Mit der Strafmetaphorik wird das epidemiologische Faktum, dass die Infrastruktur der globalisierten Welt die Verbreitung des Virus begünstigte, überhöht durch das Erklärungsmotiv der Mahnung gegenüber der Lebensweise der modernen Gesellschaften, die allzu expansiv und rücksichtslos über die Welt verfügen. In diesem Sinne schrieb schon Sontag: „Nichts ist strafender, als einer Krankheit eine Bedeutung zu verleihen – da diese Bedeutung unausweichlich eine moralische ist. Jegliche gewichtige Krankheit, deren Kausalität im Dunkel liegt und deren Behandlung wirkungslos ist, wird tendenziell mit Bedeutsamkeit aufgeblasen.“ (Sontag 2016 : 51). „Und die Krankheit wird (solchermaßen mit Bedeutung aufgeladen) auf die Welt projiziert [...]. In der Vergangenheit wurden solche bombastischen Phantasien regelmäßig an epidemische Krankheiten geknüpft, an Krankheiten, die ein kollektives Unglück waren.“ (Sontag 2016 : 52) Das kollektive Unglück der Pandemie mit Covid-19 reaktiviert diese historisch bewährten Deutungsmuster. Neben diesem historischen Hintergrund bietet die beschriebene Einstellung von Verfügbarkeit und Kontrollierbarkeit von Gesundheit und Erkrankung ebenfalls eine Erklärung für diese Verknüpfung: die hohe Gewichtung der Selbstverantwortlichkeit führt im Umkehrschluss im Krankheitsfall zur Schuldzuweisung an die Betroffenen.

Die Welt in der Krise: Covid-19 als Krise und Tor in eine geläuterte Weltwirklichkeit

Die Zeit der Pandemie, d.h. die Zeit bis zur Überwindung des Gegners und dem Verbüßen der Strafe, wird aufgrund ihres Ausmaßes als tiefgreifender Einschnitt wahrgenommen, die die Lebenswirklichkeit der Menschen nachhaltig verändern wird. In dieser globalen Zäsur wird CoV-2 auf seinen Sinngehalt hinterfragt: Analog zu der Erfahrung, dass Menschen nach einer Krise durch schwere Erkrankung, Krieg oder andere Katastrophen ihr Leben verändert wahrnehmen und neu ausrichten müssen, wird der globalen Pandemie ebensolche krisenhafte Wirkung zugeschrieben. In diesem Kontext erscheint das Virus als der große Veränderer, Entschleuniger und Relativierer des bisherigen Lebens: Konstanten, die das Lebensgefühl der Gesellschaftssysteme in den Industriestaaten bis dato bestimmt haben, wie die Selbstverständlichkeit menschlicher Nähe, der Eindruck weitgehender gesundheitlicher Sicherheit auf der Basis fortschreitender medizinischer Möglichkeiten sowie die Routinen weltweiter Vernetzung, Geschwindigkeit und Erreichbarkeit wurden innerhalb weniger Wochen ausgesetzt und in Frage gestellt. In den Metaphern von Schuld und Strafe liegt die Logik von Reue und Läuterung. Dementsprechend werden Hoffnung und Appell an die Menschheit kommuniziert, diese als Chance zu nutzen und gebessert aus ihr hervorzugehen: „Der Aufbruch. Jetzt oder nie: Der Corona-Schock birgt die Chance auf eine bessere Welt.“ 15 Wenn die Menschen durch die dramatischen Auswirkungen der weltweiten Seuche die Fragilität und Angreifbarkeit der menschlichen Gesundheit, Ökonomie und Gesellschaftsordnungen (wieder) erkennen, sie akzeptieren, und konstruktiv in einen geläuterten Lebenswandel integrieren, hat sich der Sinn von CoV-2 erfüllt, und die Welt wird gesunden. Covid-19 wird metaphorisch zum Anstoß zur Läuterung und zur Tür in eine bessere Welt. 16

Krankheit, insbesondere schwerwiegende, birgt per se mythisch-transzendente Dimensionen, da sie die Bedingtheit und Vulnerabilität menschlichen Lebens vor Augen führt und uns mit Fragen nach Sinn und Zweck des eigenen Daseins konfrontiert. Metaphern helfen mit ihren inhärenten Deutungsmustern, Krankheiten einen Sinn zuzuschreiben und sind insofern Ausdruck von Kontingenzbewältigung: eine Erkrankung, die sich als lebensgeschichtlich sinnvoll erzählen lässt, lässt sich besser ertragen und in das menschliche Grundanliegen nach einem gelingenden (weil sinnvollen) Leben integrieren (Schneider-Flume 2002 : 88). Konsequent zur Schuld- und Strafmetaphorik wird im Falle von Covid-19 die Läuterung von der globalisierten Lebensweise als Zweck der Pandemie gesehen. Hiermit rückt die Frage nach den richtigen Voraussetzungen und Bedingungen für ein gutes, systemisch verträgliches Leben in den Blick. Zum Zeitpunkt von Globalisierungs- und Klimadebatte wird Covid-19 für die Kritik an dem menschlichen Selbstverständnis und Weltverhältnis in Anspruch genommen, das der Globalisierung zugrunde liegt: eine beständige Ausweitung von Wissen, Vernetzung und technisch-ökonomischer Beanspruchung der Welt und ihrer Bewohner, die z.B. von Hartmut Rosa als Prozess der „Verfügbarmachung der Welt“ beschrieben wird. 17 Die beschriebene Einstellung gegenüber Gesundheit als weitgehend kontrollier- und herstellbares Produkt lässt sich als ein Aspekt dieses Selbstverständnisses einordnen. In dieser Dynamik und ihrer bereits vorhandenen Kritik bietet es sich an, die unvorhergesehene grenzüberschreitende und schwer kontrollierbare Erkrankung Covid-19 metaphorisch als Vehikel zu nutzen, mittels dessen der Menschheit nicht nur strafend die Risiken ihrer Lebensweise vor Augen geführt werden soll, sondern auch deren Limitationen. Das damit geschaffene Krisenbewusstsein birgt die Chance zur Umorientierung, was der Pandemie einen höheren Sinn verleiht.

Schluss: Jenseits der Metaphern

Metaphern organisieren bewusstes wie unbewusstes Erleben und bringen zugrundeliegende Einstellungen zum Ausdruck. Sie „eröffnen bestimmte Perspektiven, sie geben etwas zu sehen als etwas, sie rufen Affekte hervor. Sie bilden dadurch Einstellungen und leiten Handeln“ (Kurz 2009 : 27). Ist diese Äußerung generell auf jegliche Kommunikation bezogen, so gilt sie auch speziell für den Gebrauch von Metaphern in der aktuellen gesellschaftlichen Verständigung über die Pandemie mit Covid-19, d.h. den hier interessierenden Umgang mit Krankheit und Gesundheit. Die Berichterstattung in den öffentlich zugänglichen Medien ist ein wesentliches Verbreitungsfeld von Information wie Interpretation zu CoV-2 und Covid-19. Indem hier Metaphern, die in wissenschaftlicher wie gesellschaftlicher Kommunikation zu CoV-2 und Covid-19 bereits kursieren, zitiert und transportiert werden, ggf. aber auch bestimmte Sprachbilder bewusst ausgewählt oder ggf. neu konstruiert und intentional im Sinne von Interpretationen eingesetzt werden, spiegeln und prägen sie als Konstrukte kognitiver Verstehens- und Verarbeitungsprozesse retrospektiv, situativ und antizipatorisch individuelle wie gesellschaftliche Sicht- und Verhaltensweisen im Umgang mit dem Virus und seinen Auswirkungen auf die Lebenswelt. Die Auseinandersetzung mit in den Medien verwendeten Metaphern kann dementsprechend hilfreich und sinnvoll dafür sein, nicht nur individuelle oder gesellschaftlich dominierende Denkmuster und damit verbundene Verhaltensweisen bewusst zu machen, sondern diese auch kritisch zu reflektieren sowie ggf. umzudeuten und aktiv zu verändern.

Susan Sontag zielte in ihrer Auseinandersetzung mit Krankheit als Metapher auf eine Bewusstmachung der in ihren Augen problematischen, ungesunden Auswirkungen des Metapherngebrauchs im damaligen psychosozialen Umgang mit Krankheit und Kranken ab. Ihr Essay liest sich als ein Aufruf, die etablierten Denkweisen zugunsten einer ehrlichen, gesunderen, d.h. möglichst metaphernfreien Verständigung über Krankheit aufzubrechen. Wie in Abschnitt 1.2 skizziert wurde, wohnt Metaphern im Kontext der Medizin mit ihren sowohl verständnisermöglichenden als auch -formenden Implikationen allerdings ein Potenzial inne, das in seinen Auswirkungen nicht zwingend destruktiv sein muss. Vielmehr können, je nach Konnotation und Sinngehalt, unterschiedliche, d.h. krankheitsverstärkende, aber auch gesundheitsförderliche, zukunftsöffnende Konsequenzen angestoßen werden. Damit geht für alle Verwendungen von Metaphern im Zusammenhang mit Gesundheit und Krankheit (sei es z.B. im wissenschaftlichen oder im ärztlichen Kontext, sei es in öffentlichen Medien oder politischer Rhetorik) eine hohe Verantwortung für einen hinsichtlich ihrer möglichen Auswirkungen bewussten, reflektierten Einsatz einher. Susan Sontag hat diese kritische Perspektive angestoßen und auf die Verpflichtung zur sorgfältigen Überprüfung von Krankheits-Metaphern und der ihnen zugrundeliegenden bzw. mit ihnen vermittelten Kognitionen aufmerksam gemacht. Durch die kritische Reflexion werden für Kranke wie auch ggf. für Gesunde belastende oder fragwürdige Denkmuster erkennbar, und es besteht die Chance, diese bewusst zu verändern.

Welche Einsichten ergeben sich nun abschließend im Sinne eines gesunden Umgangs mit Krankheit und Erkrankten, wenn man die Covid-19-Pandemie aus ihren Metaphern und den zugrundliegenden Kognitionen herausschält?

Die Bilder um Covid-19 beziehen sich auf die kollektive Situation der Pandemie, die moralische Aufladung gilt der Weltbevölkerung in ihrer globalisierten Lebensweise. In den Metaphern wird Empörung und Hilflosigkeit ebenso transportiert wie moralisch motivierte Erklärung und Kritik an der bisherigen Lebenshaltung. Mit dem enormen Aufwand der temporären Umorganisation der Welt nach Maßgabe der Infektionsmedizin bemühen und demonstrieren die Menschen der spätmodernen Gesellschaften einerseits konsequent ihren von Verfügbarkeitsdenken und Kontrollstreben geprägten Umgang mit Gesundheit und Krankheit in seiner Funktionalität, andererseits nehmen sie auch dessen Grenzen wahr, auf physischer wie mentaler Ebene. Das führt direkt in die kritische Auseinandersetzung mit der bisherigen Lebensweise und deren Verhältnismäßigkeit. In dieser Kollision mit dem durch die Pandemie empfundenen Limitations- und Kontingenzerleben wird die metaphorische Überhöhung in den Kategorien von Strafe, Sühne und Läuterung herangezogen. In der Reflexion dieser Deutungsmuster treten die konstitutionellen Gegebenheiten von Vulnerabilität und Relationaliät des menschlichen Lebens wieder stärker vor Augen und decken die Unverhältnismäßigkeit einer Totalisierung von Verfügbarkeitsdenken und übermäßigen Ansprüchen an Sicherheit und Planbarkeit von menschlichem Leben und Gesundheit auf.

Covid-19 jenseits der Metaphern ist aus medizinischer Sicht beschreibbar als rein biologisch-physisches Phänomen einer viral bedingten, hoch ansteckenden Infektionskrankheit, für die bisher weder Pathomechanismen noch Suszeptibilitäten exakt geklärt, noch spezifische Präventiv- oder Kurativtherapeutika gefunden sind. Die kritische Reflexion und Herausschälung des Pandemiegeschehens aus ihrer Metaphorik bringt zwei Einsichten wieder verstärkt in das Bewusstsein und damit Anleitung für einen gesunderen, mythenfreien Umgang mit Gesundheit und Krankheit: Krankheiten sind weder im Sinne von ,Machsal‘ als reines Produkt menschlicher Aktion, noch im Sinne von Schicksal als unabänderlich und notwendig ,von oben‘ Gegebenes und Hinzunehmendes aufzunehmen, der Mensch weder als rein passives Opfer noch exklusiv verantwortlicher aktiver Macher von Krankheit. Vielmehr geht es um die Frage der Verhältnismäßigkeit der Position. 18 In der Individualperspektive auf jeden einzelnen Menschen ist trotz aller Fortschritte und Kontrollmöglichkeiten der modernen Hochleistungsmedizin aufgrund der universell gegebenen, individuell je unterschiedlich ausgeprägten konstitutionellen Vulnerabilität keine Vollverfügbarkeit oder Garantie für Gesundheit und Leben zu erreichen. Als verhältnismäßig erscheint die Haltung einer steten Sensibilität für die Grenzen der Machbarkeit, die sich nicht als Schwäche oder Makel, sondern Realitätsnähe versteht. So können die Ursachenklärung, Abwehr und Bewältigung von Krankheit im Bereich des Machbaren konstruktiv und jenseits demomoralisierender Schuldfragen angegangen werden.

Daneben besteht in der systemischen Perspektive auf den Menschen als soziales, relationales Wesen unveräußerlich der Zusammenhang zwischen individuellen und kollektiven Bedingungen für gesundes Leben. Die Pandemie führt die weltweite, gemeinschaftliche Vernetzung von Gesundheitsverantwortung vor Augen. „Dass die Gesundheit jeder einzelnen Nation von der aller anderen abhängt, ist kein frommer, leerer Wunsch, sondern ein epidemiologisches Faktum.“ (Lederberg 1958, zitiert bei Wagner 2010 ) Die Entstehung und Verbreitung von Erkrankungen hängen unmittelbar zusammen mit der Gestaltung des menschlichen Lebensraumes, was Einflussnahme ermöglicht und gemeinschaftliche Verantwortung bedeutet.

So kann die kritische Auseinandersetzung mit der Metaphorik um Covid-19 zu einer Haltung gegenüber Krankheit und Gesundheit führen, in der die genannten konstitutionellen Gegebenheiten menschlichen Lebens wieder mehr Berücksichtigung finden: grenzsensible Wahrnehmung von Krankheit als ein sozial verantworteter Spielraum zwischen Aktivität im Bereich des Möglichen sowie Akzeptanz im Bereich des vorgegeben Notwendigen.

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1 Illness as Metaphor , in diesem Beitrag verwendet in der Übersetzung von K. Kersten und C. Neubaur: Sontag ( 2016 ). Die Verweise im Folgenden beziehen sich auf diese, also die 4. Auflage.

2 Hierbei wird ein stichprobenartiges Vorgehen zugrunde gelegt, in dem eine Auswahl online abrufbarer Medien auf wiederholt und prominent auftauchende Metaphern im Zusammenhang mit Covid-19 untersucht wurde. Es wird somit weder von Repräsentativität noch Vollständigkeit der verwendeten Medien und der im Folgenden vorgestellten Metaphern ausgegangen. Cipolletta und Ortu ( 2020 ) präsentieren in ihrer Untersuchung psychologischer Konstrukte im Umgang mit der Pandemie hinsichtlich der in der Erfahrung und Kommunikation von Covid-19 begegnenden Metaphern ein vergleichbares Vorgehen und Ergebnis.

3 Vgl. z. B. folgende Zitate in den Medien: „Trump über das Coronavirus: ‚Der schlimmste Angriff, den wir jemals hatten ‘ “. (AFP in faz-net am 06.05. 2020 ); „Fünf vor acht. China und das Coronavirus. Schleichender Angriff.“ (Klingst in ZEIT ONLINE am 11.05. 2020 ); Corona Forschung aktuell. Angriff auf Herz und Hirn: Wie das Corona-Virus im Körper wütet (Zenker in eSüdwestpresse am 27.07. 2020 ).

Vgl. darüber hinaus Marron et al. ( 2020 ).

4 Vgl. z. B. folgende Zitate in den Medien: Corona-Krise in Russland: „Es ist wie in einem Krieg“ (C. Nagel in tagesschau.de am 27.05. 2020 ); „Russischer Impfstoff gegen Virus: Der kalte Corona-Krieg“ (taz.de am 13.08. 2020 ); „Die ganze Welt im Krieg gegen das Coronavirus“ (Kufner in Die Presse am 15.04. 2020 ); „Ärzte führen ‚Krieg gegen Coronavirus und Dummheit‘“ (n-tv.de am 12.07. 2020 ).

5 Vgl. z. B. folgende Zitate in den Medien: „Kampf gegen Coronavirus. Wie Bundeswehr und Kirchen helfen wollen“ (tagesschau.de am 15.30. 2020 ); „China zeigt, dass die Maßnahmen im Kampf gegen COVID-19 auf die örtlichen Umstände zugeschnitten werden müssen“ (Interview mit Gauden Galea, Repräsentant der WHO in China, am 03.04. 2020 ); „Kampf gegen Corona: Größtes Hilfspaket in der Geschichte Deutschlands“ (bundesfinanzministerium.de am 22.05. 2020 ).

6 In welcher Weise aus psychoanalytischer Sicht die Metapher vom Eindringling Abwehrmechanismen auslöst, macht z.B. Heimerl ( 2020 ) deutlich.

7 bild.de am 28.09. 2020 .

8 Vgl. z. B. folgende Zitate in den Medien: „Der Kampf hat begonnen. Wie gut Deutschlands Kliniken für den Corona-Ansturm gerüstet sind“ (SPIEGEL 2020 b); „Corona besiegen wir nur weltweit – oder gar nicht“ (Müller in welt.de am 07.04. 2020 ); „Corona-Forschung in Hamburg und Lübeck: ‚Forschung ist der Schlüssel im Kampf gegen das Coronavirus‘“ (bmbf.de am 14.07. 2020 ).

999 Der Beitrag wurde vor Zulassung eines Impfstoffes erstellt und beschreibt daher eine andere Situation als die zum Zeitpunkt der Publikation gegebene.

9 Vgl. z.B. folgende Zitate in den Medien: „Das Virus ist unser Gegner.“ (Ackermann in psychologie-heute.de am 06.04. 2020 ); „Kampf gegen einen unsichtbaren Gegner“ (von Altenbockum et al. in faz-net am 26.02. 2020 ); „Viren, die unbekannten Feinde“ (Dilcher in stimme.de am 03.04. 2020 ).

10 Daneben bietet die Kampfesmetaphorik gesundheitspolitisch die Möglichkeit, Helden zu schaffen, die sich in der zu schlagenden Schlacht als besonders tragisch oder erfolgreich qualifizieren. Insofern ist diese Metapher zusätzlich Ausdruck von sowohl der empfundenen Hilflosigkeit – vgl. z.B. Medienzitate wie „Coronavirus-Held ist nun selber tot - er ließ nicht zu, dass alles vertuscht wird“ (merkur.de 2020 ) oder „Li Wenliang - Ein tragischer Held“ (Sieren in dw.com am 01.03. 2020 ) oder „Retter in der Coronakrise: Stille Helden“ (Weiss und Bergmann in faz-net vom 11.05. 2020 ) – als auch der Hoffnung auf Rettung, z.B. in Gestalt von Mediziner*innen oder Politiker*innen, die von dieser Rolle und Pose zum Handeln angetrieben werden. Vgl. z.B. Medienzitate wie „Im Kampf gegen Corona will die Deutsche Post zum Impfstoff-Helden werden“ (Nicolai in welt.de am 05.08. 2020 ), oder: „Kampf gegen Corona: Dieser Mann kann zum Helden werden“ (Harms in t-online vom 07.04. 2020 ).

11 Entgegen dem weit verbreiteten Wunsch nach einem Sterben im vertrauten Umfeld zu Hause sterben gemäß den Erhebungen des Statistischen Bundesamtes von 2011 rund 75 % der deutschen Bevölkerung in medizinisch geprägten Einrichtungen wie Kliniken, Senioren- und Pflegeheimen, Hospizen. Krankenhäuser sind mit über 50 % die häufigsten Sterbeorte, zu Hause versterben 23 %. Vgl. Borasio 2013 und Dasch et al. 2015 . Zu einzelnen Aspekten und Bedingungen für ein „Gutes Sterben“ vgl. Hutter et al. 2020 .

12 Vgl. z.B. Medienzitate wie: „Die Welt ist krank – ein Überblick in Grafiken“ (zdf. de am 07.04. 2020 ).

13 Vgl. z.B. Medienzitat wie „Made in China. Corona-Virus. Wenn die Globalisierung zur tödlichen Gefahr wird“ (SPIEGEL 2020 c).

14 Seeßlen in ZEIT ONLINE am 03.03. 2020 . Vgl. z.B. weitere Medienzitate wie: „Sind Unglücke wie Corona eine Strafe Gottes?“ (Steller in efo-magazin.de am 19.08. 2020 ); „Ist die Corona-Epidemie die Strafe Gottes?“ (Kajan in die-tagespost.de am 27.03. 2020 ). „Corona als Strafe Gottes“ (Gensing 2020 ).

15 SPIEGEL 2020 a. Vgl. z.B. weitere Medienzitate wie: „Wie Corona unsere Welt verändern wird – das erwartet der Seuchen-Experte“ (Hoß in stern.de am 02.05. 2020 ); „Corona-Krise. Die Lichtblicke danach“ (stern.de am 07.04. 2020 ).

16 Hierzu passend veröffentlichte das kalifornische Unternehmen für Künstliche Intelligenz, machineVantage, „gateway“ als die mittels Künstlicher Intelligenz identifizierte Metapher, die geeignet sei, in der Öffentlichkeit Covid-19 bedingte kritische Informationen und Veränderungen effizient zu kommunizieren (PR Newsire 2020 ).

17 In diesem Prozess ist die Welt primär ein Objekt, das in allen Dimensionen „gewusst, beherrscht, erobert, nutzbar gemacht werden“ muss (Rosa 2020 : 12). Rosa untergliedert den Prozess der Verfügbarmachung der Welt in vier Aspekte: erkennen (sichtbar machen, was da ist), erreichen (zugänglich machen), beherrschen (unter Kontrolle bringen) und nutzbarmachen (zum Instrument unserer Zwecke machen). In dieser Perspektive erscheint den Menschen alles als Aufforderung zur Verfügbarmachung, d.h. letztlich als ein Widerstand, der zu bezwingen ist, d.h. die Welt als „Aggressionspunkt“ (Rosa 2020 : 10). Aggression provoziert Gegenwehr: Nun wehrt sich die Welt.

18 „Die extreme Position einer uneingeschränkten Kalkulierbarkeit unserer effizienten Gesundheitsvorsorge ist ebenso unsinnig wie die gegenteilige Annahme einer Unverfügbarkeit unseres Gesundheits- oder Krankheitszustandes, der als gegeben hinzunehmen ist und nur minimal willentlich reguliert werden kann.“ (Lesch 2014 : 191). Zu Hintergrund und Funktion der Auffassungen von Schicksal und Machsal im Zusammenhang mit Krankheit vgl. Maio 2014 .

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Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern

Susan Sontag

Verlag: Fischer Taschenbuch Vlg., 2003

ISBN 10: 3596162432 ISBN 13: 9783596162437

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Krankheit als Metapher Susan Sontag

Sontag, Susan:

Verlag: Hanser Belletristik, 1978

ISBN 10: 3446126309 ISBN 13: 9783446126305

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Zustand: Sehr gut. Neuausg. 96 S. Alle B�cher & Medienartikel von Book Broker sind stets in gutem & sehr gutem gebrauchsf�higen Zustand. Unser Produktfoto entspricht dem hier angebotenen Artikel, dieser weist folgende Merkmale auf: Saubere Seiten in fester Bindung. Leichte Gebrauchsspuren. Dem Alter entsprechend sehr guter Zustand. Mit Namenseintrag. Achtung, Taschenbuchausgabe! Ausgabejahr: 1978 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 118 Taschenbuch, Ma�e: 11.5 cm x 2 cm x 19.1 cm.

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Verlag: FISCHER Taschenbuch Sep 2003, 2003

Anbieter: AHA-BUCH GmbH , Einbeck, Deutschland

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Taschenbuch. Zustand: Neu. Neuware - Welche Rolle spielen Krankheiten, die, wie Krebs, Tuberkulose oder Aids, oft einen t�dlichen Ausgang haben, in unserer Phantasie Entscheidend ist der sprachliche Umgang mit Krankheit, die oft feindselige und unangemessene Art, in Metaphern zu denken und zu urteilen. Susan Sontag pl�diert f�r die Entd�monisierung schreckensvoller Krankheiten.Erstmals werden im vorliegenden Band die inhaltlich eng aufeinander bezogenen Essays 'Krankheit als Metapher' und 'Aids und seine Metaphern' gemeinsam publiziert. Sie sind, ein jeder f�r sich und in ihrer Gesamtheit, ein �berzeugendes Pl�doyer f�r den Versuch, sich vom Schrecken t�dlicher Krankheit zu befreien - durch Demaskierung bei der Wortwahl. Susan Son-tag hat Metaphern und Bilder von Krankheit aufgesp�rt, die zeigen, da� Krebs - und in fr�heren Zeiten die Tuberkulose - nicht nur als t�dlich betrachtet, sondern mit dem Tod selbst identifiziert wurden. Die D�monisierung von Krankheit steht in einer langen Tradition, die von der Antike �ber das Mittelalter bis in die Neuzeit reicht. Susan Sontag kritisiert ebenso die zeitgen�ssische Neigung einer vorwiegend psychologischen Erkl�rung von Krankheit. Auch Aids soll weder Gottesurteil noch S�nde, sondern schlicht eine in ihrer Endphase schmerzvolle und t�dliche Krankheit sein.In ihren ber�hmten Essays gelingt es der n�chternen, durch Kritik und Analyse bestimmten Betrachtung, schwerste Krankheiten nicht l�nger als etwas 'Fremdes' aus unserem Leben auszugrenzen, sondern diese zu integrieren.

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Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern

Sontag, Susan

Verlag: FISCHER Taschenbuch, 2003

Anbieter: Blackwell's , Oxford, OX, Vereinigtes K�nigreich

Neu - Softcover Zustand: New

Von Vereinigtes K�nigreich nach Deutschland

paperback. Zustand: New. Language: ger.

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Krankheit als Metapher (Reihe Hanser 262)

Verlag: M�nchen, Wien : Hanser, 1978

Anbieter: Antiquarische Fundgrube e.U. , Wien, �sterreich

Gebraucht - Softcover

Von �sterreich nach Deutschland

Taschenbuch. 95 S. Kanten etw. besto�en, Einband etw. berieben // Tuberkulose , Tuberkulose / i. d. Literatur , Krebs , Krebs / i. d. Literatur , Soziologie / Einz. � Krebs , Soziologie / Einz. � Tuberkulose , Krankheit , Tuberkulose , Krebs, a Medizin, a Sprach- und Literaturwissenschaft, b Psychologie, b Sozialwissenschaften L010 9783446126305 *.* Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 200.

Krankheit als Metapher, Aus dem Amerikanischen von Karin Kersten & Caoline Neubaur,

Verlag: M�nchen Hanser ,, 1978

Anbieter: Wolfgang R�ger , Frankfurt am Main, Deutschland

DEA, 95 S., OKart., Namensstempel auf Vorsatz, sonst gut erhalten, Reihe Hanser 262 Aufgrund der EPR-Regelung kann in folgende L�nder KEIN Versand mehr erfolgen: Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Luxemburg, �sterreich, Polen, Rum�nien, Schweden, Slowakei, Spanien.

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Krankheit als Metapher Susan Sontag. Aus d. Amerikan. von Karin Kersten u. Caroline Neubaur

Gebraucht - Hardcover Zustand: Sehr gut

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Krankheit als Metapher. Aus d. Amerikan. von Karin Kersten u. Caroline Neubaur / Reihe Hanser ; 262

Anbieter: Versandhandel Rosemarie Wassmann , Oyten, Deutschland

Gebraucht - Softcover Zustand: Gut

Kl.-8�, kart., Broschiert. Zustand: Gut. 95 S. ; 19 cm Kleiner Besitzstempel im inneren Deckel , sonst gut F127 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 117.

Bild des Verkufers fr Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern. zum Verkauf von Antiquariat Thomas Nonnenmacher

Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern.

Verlag: M�nchen, Hanser, 1989

ISBN 10: 3446204253 ISBN 13: 9783446204256

Anbieter: Antiquariat Thomas Nonnenmacher , Freiburg, Deutschland

Hardcover/Pappeinband. Zustand: Sehr gut. 148 Seiten. Mit Bauchbinde (leicht angeknickt). Oberer Schnitt leicht nachgedunkelt. Besitzervermerk im Vorsatz. Ansonsten sehr gut erhalten. 3446204253 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 1200.

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Krankheit als Metapher. Aus dem Amerikanischen von Karin Kersten und Caroline Neubaur.

Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main,, 1981

ISBN 10: 3596238234 ISBN 13: 9783596238231

Anbieter: Antiquariat Christoph Wilde , D�sseldorf, Deutschland

104, (8) S. Ill. Orig.-Broschur. Taschenbuch (= Bd. 3823). - R�cken und Papier gebr�unt (ex-Raucher-Exemplar). Ansonsten gut erhaltenes Exemplar. Innen sauber.

Bild des Verkufers fr Krankheit als Metapher. Aus d. Amerikan. von Karin Kersten u. Caroline Neubaur / Reihe Hanser ; 262 zum Verkauf von Antiquariat im Kaiserviertel | Wimbauer Buchversand

Sontag, Susan :

Anbieter: Antiquariat im Kaiserviertel | Wimbauer Buchversand , Dortmund, NRW, Deutschland

kart. 95 S. ; 19 cm Titelei entfernt, daher keine n�heren Angaben zu Auflage/Jahr m�glich, Kanten etwas berieben, papierbedingte Seitenbr�unung /// Standort Wimregal HOM-11042 ISBN 9783446126305 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 99.

Beispielbild fr Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern [Pocket Book] Susan Sontag zum Verkauf von BUCHSERVICE / ANTIQUARIAT Lars Lutzer

Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern [Pocket Book] Susan Sontag

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Krankheit als Metapher, aus dem Amerikanischen von Karin Kersten und Caroline Neubaur,

Sontag, Susan,

Verlag: M�nchen, Wien, Hanser, ,, 1980

Anbieter: Antiquariat Orban & Streu GbR , Frankfurt am Main, Deutschland

2. Auflage, 8�, 95 S., original englische Broschur, Vorsatzseite oben rechts mit Restspuren eines abgel�sten Besitzeraufklebers, sonst sch�nes, sauberes Exemplar.

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Krankheit als Metapher. Aus d. Amerikan. von Karin Kersten u. Caroline Neubaur / Fischer-Taschenb�cher ; 3823

Verlag: Frankfurt am Main : Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1992

Anbieter: Antiquariat M�ander Quell , Waldshut-Tiengen, Deutschland

kart. Zustand: Sehr gut. 19.-20. Tausend. 103 S. ; 18 cm Cover abweichend. Sehr sch�nes Exemplar. Sch�ner Einband, saubere Seiten, leichte Gebrauchsspuren - sehr gut erhalten. - Wir versenden aus unserem deutschen Lager heraus in plastikfreien oder wiederverwendeten Polstertaschen. Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 100.

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Krankheit als Metapher. Aus dem Amerikanischen von Karin Kersten und Caroline Neubaur. (= Fischer-Taschenbuch 3823).

Verlag: Frankfurt, Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1989

Anbieter: Antiquariat Neue Kritik , Frankfurt am Main, Deutschland

18 x 11 cm, Broschur. Zustand: Sehr gut. 15.-16. Tausend. 103 Seiten, Einband am R�cken ausgeblichen, leichte Knickspur am R�cken. Geringf�gige Gebrauchsspuren, sehr gutes Exemplar. Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 450.

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Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern [Hardcover] Sontag, Susan; Kersten, Karin; Neubaur, Caroline and Fliessbach, Holger

Verlag: Hanser, Carl GmbH + Co., 2003

Gebraucht - Hardcover Zustand: gut

Beispielbild fr Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern Susan Sontag Literatur Essays Feuilleton Psychologie Lexika Angst Depression Zwang Studium Querschnittsbereiche Geschichte Ethik der Medizin Sozialwissenschaften Soziologie AIDS Dmonisierung Essay Gottesurteil Krankheit Krebs Metapher Psychologie Schmerz S.Fischer Verlag Snde Tod Tuberkulose Karin Kersten (bersetzer), Caroline Neubaur (bersetzer), Holger Fliessbach (bersetzer) zum Verkauf von BUCHSERVICE / ANTIQUARIAT Lars Lutzer

Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern Susan Sontag Literatur Essays Feuilleton Psychologie Lexika Angst Depression Zwang Studium Querschnittsbereiche Geschichte Ethik der Medizin Sozialwissenschaften Soziologie AIDS D�monisierung Essay Gottesurteil Krankheit Krebs Metapher Psychologie Schmerz S.Fischer Verlag S�nde Tod Tuberkulose Karin Kersten (�bersetzer), Caroline Neubaur (�bersetzer), Holger Fliessbach (�bersetzer)

Susan Sontag (Autor), Karin Kersten (�bersetzer), Caroline Neubaur (�bersetzer), Holger Fliessbach (�bersetzer)

Verlag: Hanser, Carl Verlag, 2003

Hardcover. Zustand: gut. 2003. Invasion und Abwehrkampf auf der einen Seite, Untergang der Menschheit auf der anderen. Die bekannte amerikanische Kritikerin, Erz�hlerin und Filmemacherin untersucht hier, welche unheilvolle Rolle die f�r Aids verwendeten Metaphern spielen. Autorenportr�t: Susan Sontag, 1933 in New York geboren, ist Schriftstellerin, Filmemacherin und Theaterregisseurin. Sie erhielt unter anderen den Jerusalem Prize, den National Book Award, den Prinz-von-Asturien-Preis und 2003 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Sie starb 2004 in New York. Welche Rolle spielen Krankheiten, die, wie Krebs, Tuberkulose oder Aids, oft einen t�dlichen Ausgang haben, in unserer Phantasie? Entscheidend ist der sprachliche Umgang mit Krankheit, die oft feindselige und unangemessene Art, in Metaphern zu denken und zu urteilen. Susan Sontag pl�diert f�r die Entd�monisierung schreckensvoller Krankheiten. Erstmals werden im vorliegenden Band die inhaltlich eng aufeinander bezogenen Essays Krankheit als Metapher und Aids und seine Metaphern gemeinsam publiziert. Sie sind, ein jeder f�r sich und in ihrer Gesamtheit, ein �berzeugendes Pl�doyer f�r den Versuch, sich vom Schrecken t�dlicher Krankheit zu befreien - durch Demaskierung bei der Wortwahl. Susan Son-tag hat Metaphern und Bilder von Krankheit aufgesp�rt, die zeigen, da� Krebs - und in fr�heren Zeiten die Tuberkulose - nicht nur als t�dlich betrachtet, sondern mit dem Tod selbst identifiziert wurden. Die D�monisierung von Krankheit steht in einer langen Tradition, die von der Antike �ber das Mittelalter bis in die Neuzeit reicht. Susan Sontag kritisiert ebenso die zeitgen�ssische Neigung einer vorwiegend psychologischen Erkl�rung von Krankheit. Auch Aids soll weder Gottesurteil noch S�nde, sondern schlicht eine in ihrer Endphase schmerzvolle und t�dliche Krankheit sein. In ihren ber�hmten Essays gelingt es der n�chternen, durch Kritik und Analyse bestimmten Betrachtung, schwerste Krankheiten nicht l�nger als etwas Fremdes aus unserem Leben auszugrenzen, sondern diese zu integrieren. Autor: Susan Sontag, 1933 in New York geboren, war Schriftstellerin, Film- und Theaterregisseurin. Weltbekannt wurde sie vor allem durch ihre Essays. F�r ihren letzten Roman �In Amerika� wurde sie mit dem National Book Award ausgezeichnet. Sie erhielt den Jerusalem Book Prize und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2003. Susan Sonntag starb 2004 in New York. Thema dieses Essays ist die Rolle, die Krankheit in unserer Phantasie spielt als Metapher von Urteilen und Vorurteilen. Krebs wird in unserer Gesellschaft tabuisiert und als moralisches �bel empfunden, Tuberkulose hingegen galt lange als Metapher f�r Sch�nheit, Sinnlichkeit, Vergeistigung; Pest und Lepra standen lange im Mittelpunkt der Bildersprache. Susan Sontag zeigt, welche fragw�rdigen Kategorien hier geschaffen werden und wie die Krankheit d�monisiert wird. Literatur Essays Feuilleton Psychologie Lexika Angst Depression Zwang Studium Querschnittsbereiche Geschichte Ethik der Medizin Sozialwissenschaften Soziologie AIDS D�monisierung Essay Gottesurteil Krankheit Krebs Metapher Psychologie Schmerz S.Fischer Verlag S�nde Tod Tuberkulose �bersetzer Karin Kersten, Caroline Neubaur, Holger Fliessbach Sprache englisch; deutsch Einbandart gebunden Literatur Essays Feuilleton AIDS Belletristik Essays Feuillton Literaturkritik Interviews Krankheit ISBN-10 3-446-20425-3 / 3446204253 ISBN-13 978-3-446-20425-6 / 9783446204256 In deutscher Sprache. 149 pages. 120 x 190 mm.

Verlag: Fischer Taschenbuch Verlag, 2003

Gebraucht - Softcover Zustand: gut

Softcover. Zustand: gut. 2003. "Welche Rolle spielen Krankheiten, die, wie Krebs, Tuberkulose oder Aids, oft einen t�dlichen Ausgang haben, in unserer Phantasie? Entscheidend ist der sprachliche Umgang mit Krankheit, die oft feindselige und unangemessene Art, in Metaphern zu denken und zu urteilen. Susan Sontag pl�diert f�r die Entd�monisierung schreckensvoller Krankheiten. Erstmals werden im vorliegenden Band die inhaltlich eng aufeinander bezogenen Essays Krankheit als Metapher und Aids und seine Metaphern gemeinsam publiziert. Sie sind, ein jeder f�r sich und in ihrer Gesamtheit, ein �berzeugendes Pl�doyer f�r den Versuch, sich vom Schrecken t�dlicher Krankheit zu befreien - durch Demaskierung bei der Wortwahl. Susan Son-tag hat Metaphern und Bilder von Krankheit aufgesp�rt, die zeigen, da� Krebs - und in fr�heren Zeiten die Tuberkulose - nicht nur als t�dlich betrachtet, sondern mit dem Tod selbst identifiziert wurden. Die D�monisierung von Krankheit steht in einer langen Tradition, die von der Antike �ber das Mittelalter bis in die Neuzeit reicht. Susan Sontag kritisiert ebenso die zeitgen�ssische Neigung einer vorwiegend psychologischen Erkl�rung von Krankheit. Auch Aids soll weder Gottesurteil noch S�nde, sondern schlicht eine in ihrer Endphase schmerzvolle und t�dliche Krankheit sein. In ihren ber�hmten Essays gelingt es der n�chternen, durch Kritik und Analyse bestimmten Betrachtung, schwerste Krankheiten nicht l�nger als etwas Fremdes aus unserem Leben auszugrenzen, sondern diese zu integrieren. Autor: Susan Sontag, 1933 in New York geboren, war Schriftstellerin, Film- und Theaterregisseurin. Weltbekannt wurde sie vor allem durch ihre Essays. F�r ihren letzten Roman �In Amerika� wurde sie mit dem National Book Award ausgezeichnet. Sie erhielt den Jerusalem Book Prize und den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2003. Susan Sonntag starb 2004 in New York. Thema dieses Essays ist die Rolle, die Krankheit in unserer Phantasie spielt als Metapher von Urteilen und Vorurteilen. Krebs wird in unserer Gesellschaft tabuisiert und als moralisches �bel empfunden, Tuberkulose hingegen galt lange als Metapher f�r Sch�nheit, Sinnlichkeit, Vergeistigung; Pest und Lepra standen lange im Mittelpunkt der Bildersprache. Susan Sontag zeigt, welche fragw�rdigen Kategorien hier geschaffen werden und wie die Krankheit d�monisiert wird. Reihe/Serie Fischer Taschenb�cher Sprache deutsch Ma�e 120 x 190 mm Literatur Essays Feuilleton Psychologie Lexika Angst Depression Zwang Studium Querschnittsbereiche Geschichte Ethik der Medizin Sozialwissenschaften Soziologie AIDS D�monisierung Essay Gottesurteil Krankheit Krebs Metapher Psychologie Schmerz S.Fischer Verlag S�nde Tod Tuberkulose ISBN-10 3-596-16243-2 / 3596162432 ISBN-13 978-3-596-16243-7 / 9783596162437" 3596162432 pages. 160.

Bild des Verkufers fr Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern Susan Sontag Literatur Essays Feuilleton Psychologie Lexika Angst Depression Zwang Studium Querschnittsbereiche Geschichte Ethik der Medizin Sozialwissenschaften Soziologie AIDS Dmonisierung Essay Gottesurteil Krankheit Krebs Metapher Psychologie Schmerz S.Fischer Verlag Snde Tod Tuberkulose Karin Kersten (bersetzer), Caroline Neubaur (bersetzer), Holger Fliessbach (bersetzer), zum Verkauf von Antiquariat Maiwald

Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern Susan Sontag Literatur Essays Feuilleton Psychologie Lexika Angst Depression Zwang Studium Querschnittsbereiche Geschichte Ethik der Medizin Sozialwissenschaften Soziologie AIDS D�monisierung Essay Gottesurteil Krankheit Krebs Metapher Psychologie Schmerz S.Fischer Verlag S�nde Tod Tuberkulose Karin Kersten (�bersetzer), Caroline Neubaur (�bersetzer), Holger Fliessbach (�bersetzer),

Susan Sontag (Autor), Karin Kersten (�bersetzer) und Holger Fliessbach (�bersetzer) Caroline Neubaur (�bersetzer):

Verlag: Hanser, Carl Verlag 2003,., 2003

Anbieter: Antiquariat Maiwald , Langen, HES, Deutschland

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Gebundene Ausgabe. Zustand: Gut. 148 Seiten, 42 mit Bleistiftanstreichungen, in sehr gutem Zustand, LI-7792 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 160.

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  1. 9783596238231: Krankheit als Metapher

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COMMENTS

  1. Krankheit als Metapher

    Krankheit als Metapher, engl. Illness as Metaphor, ist der deutsche Titel eines 1977 [1] (in Deutschland und Österreich 1978) erschienenen Essays der US-amerikanischen Publizistin und Schriftstellerin Susan Sontag. Sie erlag im Jahre 2004 im Alter von 71 Jahren selbst einer Krebserkrankung.

  2. Krankheit als Metapher : Das Virus des Neoliberalismus

    Krankheit als Metapher heißt ein berühmter Essay von Susan Sontag aus dem Jahr 1978. Es geht darin um den psychosozialen Umgang mit Krebs, in einem späteren Buch um den Umgang mit Aids....

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    Susan Sontag schrieb mit ihrem Essay „Krankheit als Metapher" einen nachhaltig wirksamen metaphernkritischen Text über die sozial-gesellschaftliche Dimension von Krankheit. Darin zeigte sie die jeweiligen Gefühlsphantasien und sprachlichen Bilder auf, die sich historisch in der Literatur mit dem Begriff von Krankheit verbinden und in den ...

  5. Krebs und andere Krankheiten als Metapher

    Am 28. Dezember 2004 starb die amerikanische Publizistin, Essayistin, Romanautorin und Intellektuelle Susan Sontag im Alter von 71 Jahren an ihrer zweiten Krebserkrankung. Ihre erste lag etwa dreißig Jahre zurück und war Anlass eines ihrer wichtigsten Bücher: „Krankheit als Metapher".

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  8. Sontag, Susan: Das essayistische Werk

    Inspiriert nicht zuletzt durch die eigenen Erfahrungen als Krebspatientin, spürt sie in Illness as Metaphor, 1978 (Krankheit als Metapher, 1978, K. Kersten/C. Neubaur), den ‚Meistermetaphern' Tuberkulose und Krebs mit dem Ziel nach, etablierte Bilder dieser Krankheiten - wie z. B. die Ästhetisierung und Romantisierung von ...

  9. Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern

    Susan Sontag Autorin. Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern. Welche Rolle spielen Krankheiten, die, wie Krebs, Tuberkulose oder Aids, oft einen tödlichen Ausgang haben, in unserer Phantasie? Entscheidend ist der sprachliche Umgang mit Krankheit, die oft feindselige und unangemessene Art, in Metaphern zu denken und zu urteilen.

  10. 'Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern' von 'Susan Sontag

    Susan Son-tag hat Metaphern und Bilder von Krankheit aufgespürt, die zeigen, daß Krebs - und in früheren Zeiten die Tuberkulose - nicht nur als tödlich betrachtet, sondern mit dem Tod selbst identifiziert wurden. Die Dämonisierung von Krankheit steht in einer langen Tradition, die von der Antike über das Mittelalter bis in die ...

  11. Den Tod im Leib

    Susan Sontag sagte vom Krebs, er sei eine Krankheit, „die mit Glanz zu umgeben niemandem gelungen ist". Der Krebs hat keine Romantik. Seine Metapher besteht in etwas ganz anderem: im Tabu....

  12. Krankheit als Metapher : Sontag, Susan: Amazon.de: Bücher

    Susan Sontag. Folgen. Krankheit als Metapher Gebundene Ausgabe - 1. Januar 1978. von Susan Sontag (Autor) 4,0 7 Sternebewertungen. Alle Formate und Editionen anzeigen. Buchbeschreibung. Rezensionen der Redaktion. Thema dieses Essays ist die Rolle, die Krankheit in unserer Phantasie spielt als Metapher von Urteilen und Vorurteilen.

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  16. Susan Sontag

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  17. Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern

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  19. Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern Sontag, Susan

    Susan Son-tag hat Metaphern und Bilder von Krankheit aufgespürt, die zeigen, daß Krebs - und in früheren Zeiten die Tuberkulose - nicht nur als tödlich betrachtet, sondern mit dem Tod selbst identifiziert wurden. Die Dämonisierung von Krankheit steht in einer langen Tradition, die von der Antike über das Mittelalter bis in die Neuzeit reicht.

  20. Krankheit als Metapher & Aids und seine Metaphern

    Susan Son-tag hat Metaphern und Bilder von Krankheit aufgespürt, die zeigen, daß Krebs - und in früheren Zeiten die Tuberkulose - nicht nur als tödlich betrachtet, sondern mit dem Tod selbst identifiziert wurden. Die Dämonisierung von Krankheit steht in einer langen Tradition, die von der Antike über das Mittelalter bis in die Neuzeit reicht.

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  22. PDF Krank oder gesund

    In den 1970er und 1980er Jahren entfachte die amerikanische Schriftstellerin Susan Sontag mit ihren Essays „Krankheit als Metapher" und „Aids und seine Metaphern" eine Debatte darüber, wie westliche Gesellschaften Krankheiten mit Mythen überziehen und die Erkrankten verurteilen: Aidskranke etwa würden durch die Erkrankung für ihr von der Norm abweichendes sexuelles Verhalten oder ...

  23. Mit den Augen Susan Sontags: Metaphern im Umgang mit COVID-19

    Susan Sontag hat mit ihrem Essay „Illness as Metaphor" nachhaltig die moralisch kritischen Implikationen einer unreflektierten Metaphernverwendung im Umgang mit Erkrankung aufgezeigt, indem sie deren stigmatisierende und hierin zusätzlich belastende Wirkung für Erkrankte reflektiert.

  24. krankheit als metapher von sontag

    Susan Sontag plädiert für die Entdämonisierung schreckensvoller Krankheiten. Erstmals werden im vorliegenden Band die inhaltlich eng aufeinander bezogenen Essays Krankheit als Metapher und Aids und seine Metaphern gemeinsam publiziert. Sie sind, ein jeder für sich und in ihrer Gesamtheit, ein überzeugendes Plädoyer für den Versuch, sich ...